Festnahme: Erbenermittler soll mindestens 1,6 Millionen Euro veruntreut haben
Ein deutscher Erbenermittler soll mindestens 1,6 Millionen Euro veruntreut haben. Wie die ermittelnde Staatsanwaltschaft in Leipzig am Freitag erklärte, wurde der 65-Jährige vor gut sieben Wochen in Österreich festgenommen. Gegen den Mann lag ein internationaler Haftbefehl vor. Der Beschuldigte wurde nach Deutschland ausgeliefert und Ende Oktober einem Haftrichter am Amtsgericht Leipzig vorgeführt. Er sitzt in Untersuchungshaft.
In den Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Leipzig erhärtete sich demnach der Verdacht, dass der Erbenermittler Bargeldbeträge in Millionenhöhe veruntreute. In mindestens 29 Fällen soll er die ihm aus verschiedenen Nachlässen in bar übergebenen Geldsummen nicht an die Erben verteilt, sondern für sich behalten haben. Der Schaden beläuft sich den Angaben zufolge auf mindestens 1,6 Millionen Euro.
Der Beschuldigte soll unter dem Deckmantel verschiedener Gesellschaften als deren Geschäftsführer agiert haben. Zur Verschleierung seiner Taten habe er verschiedene Umfirmierungen, Sitzverlegungen und Neugründungen von Gesellschaften im In- und Ausland veranlasst.
Zeitgleich mit seiner Festnahme am 19. September gab es an mehreren Standorten in Deutschland, Österreich und Slowenien Durchsuchungen. Dabei wurden zahlreiche Beweismittel und Vermögenswerte beschlagnahmt. Die Auswertung der Unterlagen und Daten dauert an.
(C.Fontaine--LPdF)