Initiative für Böllerverbot macht Druck auf Faeser
Die Initiatoren der Initiative für ein Komplettverbot von Silvesterböllern haben Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) zum Handeln aufgefordert. Die für ein solches Verbot zuständige Ministerin bleibe "untätig", selbst Gespräche würden "verweigert", kritisierte die Deutsche Umwelthilfe (DUH) am Donnerstag. "Damit trägt Faeser dazu bei, dass auch zum Jahreswechsel 2024/2025 befürchtet werden muss, dass tausende Menschen teils schwer verletzt werden."
Die Umwelthilfe wies darauf hin, dass sich mehr als zwei Dutzend Institutionen und Verbände der Verbotsinitiative angeschlossen hätten - unter ihnen die Gewerkschaft der Polizei, die Bundesärztekammer sowie zahlreiche medizinische Fachverbände.
"Mit der Streichung eines einzigen Satzes in der Sprengstoffverordnung kann Bundesinnenministerin Nancy Faeser tausende Verletzungen und millionenfaches Tierleid verhindern", erklärte DUH-Geschäftsführer Jürgen Resch. "Gerade in Zeiten, in denen verschiedenste Konflikte teils auf offener Straße ausgetragen werden, grenzt es an Wahnsinn, den Menschen auch noch hochexplosive Sprengkörper in die Hand zu drücken."
Nach Angaben der DUH kamen in der vergangenen Silvesternacht in Deutschland insgesamt vier junge Menschen bei Feuerwerks-Explosionen ums Leben. Einsatzkräfte seien zum Teil gezielt angegriffen worden und konnten nur unter Polizeischutz ausrücken.
Der Pyrotechnik-Bundesverband lehnte den Vorstoß ab. "Insbesondere in Zeiten hoher Belastungen ist das Feuerwerk zum Jahreswechsel für viele Menschen von besonderer Bedeutung", erklärte Vorstand Ingo Schubert. "Feuerwerk bedeutet einen Lichtblick und markiert einen kurzen und besonderen Moment der Ausnahme vom Alltag." Der Verband betonte, dass der Schaden für die Umwelt durch Pyrotechnik gering sei.
(H.Duplantier--LPdF)