Justizskandal Gablingen: Staatsanwaltschaft ermittelt gegen JVA-Leiterin
Im Skandal um Misshandlungsvorwürfe in der Justizvollzugsanstalt (JVA) Augsburg-Gablingen hat die Staatsanwaltschaft jetzt auch ein Ermittlungsverfahren gegen die Anstaltsleiterin eingeleitet. Der seit Ende Oktober suspendierten Beamtin werde insbesondere Körperverletzung im Amt vorgeworfen, teilte die Ermittlungsbehörde am Freitag mit. Es seien bei einer Durchsuchung Unterlagen und Datenträger beschlagnahmt worden, die nun ausgewertet werden sollen. Weitere Auskünfte wollte die Staatsanwaltschaft nicht geben.
Mit den Ermittlungen gegen die JVA-Leiterin stieg die Zahl der Beschuldigten in der Sache auf 17. Die JVA Augsburg-Gablingen ist eines der größten Gefängnisse in Bayern. Es besteht der Verdacht, dass dort Gefangene geschlagen und in besonderen Hafträumen teils nackt, ohne Decke und ohne Matratze eingesperrt wurden.
Vorwürfe richteten sich bisher insbesondere gegen die stellvertretende JVA-Leiterin. Deren Anwälte hatten zwischenzeitlich erklärt, dass ihre Mandantin lediglich ein bestehendes System fortgeführt habe. Bayerns Justizminister Georg Eisenreich (CSU) hatte angekündigt, die Vorwürfe vollständig aufklären zu wollen.
(L.Garnier--LPdF)