Verkehrskollaps: Mosel nach Unfall an Schleuse bis März für Schifffahrt gesperrt
Nach einem Unfall an einer Schleuse bleibt die Mosel voraussichtlich vier Monate lang für den Schiffsverkehr gesperrt. Ein mit Schrott beladenes Güterschiff rammte am Sonntag das Tor der Schleuse Müden in Rheinland-Pfalz, wie die Polizei in Koblenz mitteilte. Dabei wurde das Tor aus der Verankerung gerissen und stark beschädigt. Verletzt wurde niemand.
Durch die Beschädigung der Schleuse gelangte nach Polizeiangaben Hydraulikflüssigkeit in den Fluss. Eine Ausbreitung konnte durch die Feuerwehr verhindert werden. Das Schiff wurde am Bug beschädigt, es kam aber nicht zu einem Wassereinbruch oder zum Verlust der Ladung.
Nach Angaben des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamts (WSA) Mosel-Saar-Lahn befinden sich etwa 70 Schiffe auf der Mosel und der Saar, welche die Mosel nun nicht mehr talwärts Richtung Rhein verlassen können. Es wurde ein Krisenstab eingerichtet, der alles daran setze, die Schleusenkammer so schnell wie möglich wieder in Betrieb nehmen zu können, erklärte das WSA. Dies werde voraussichtlich bis Ende März dauern.
Amtsleiter Albert Schöpflin sprach im Westdeutschen Rundfunk von einem "Verkehrskollaps". Es gebe keine Umfahrungsmöglichkeit, so dass alle Schiffe oberhalb der Schleuse "hier vermutlich für die nächsten drei Monate gefangen" seien. "Wir müssen uns Möglichkeiten überlegen, wie wir die Schiffe raus bekommen", sagte er. Ein Ausbau des Schleusentors sei außerdem kompliziert.
(H.Leroy--LPdF)