Zwei lebenslange Haftstrafen in Ingolstädter Prozess um Doppelgängerinnenmord
In dem spektakulären Prozess um den sogenannten Doppelgängerinnenmord hat das Landgericht im bayerischen Ingolstadt die beiden Angeklagten wegen Mordes verurteilt. Bei der als Anstifterin des Mordes an einer jungen Frau angeklagten Shahraban K. verhängte das Gericht lebenslange Haft und stellte die besondere Schwere der Schuld fest, was eine vorzeitige Haftentlassung nahezu ausschließt. Der für den eigentlichen Mord verantwortliche Sheqir K. erhielt ebenfalls eine lebenslange Haftstrafe.
Die 25 Jahre alte K. hatte nach Überzeugung des Gerichts ihren Bekannten dazu überredet, eine 23 Jahre alte Frau aus dem baden-württembergischen Eppingen zu töten. Die Anstifterin wollte wegen ihrer eigenen Probleme im Leben untertauchen und mit Hilfe des Mordes nach Überzeugung des Gerichts ihren eigenen Tod vortäuschen. Außerdem versuchte sie davor auch, ihren Schwager töten zu lassen. Deshalb wurde sie außerdem wegen versuchter Anstiftung zum Mord verurteilt.
Die Staatsanwaltschaft forderte für beide Angeklagte neben der lebenslangen Haft auch die Feststellung der besonderen Schwere der Schuld. Dem folgte das Gericht aber nicht. Im Fall des Manns, der den Mord verübt hatte, blieb unklar, aus welchen Gründen er sich zu der Gewalttat hatte anstiften lassen. Die Verteidiger forderten Freisprüche für ihre Mandanten.
Die Tat war im August 2022 begangen worden. Damals wurde die Leiche der Frau in einem Auto in Ingolstadt gefunden. Das Tatopfer hatte die Anstifterin über soziale Netzwerke gefunden. Sie hatte dort unter verschiedenen Vorwänden eine Vielzahl von Frauen angeschrieben und so schließlich das spätere Opfer ausfindig gemacht.
Ihr Plan des Untertauchens scheiterte allerdings schnell. Bereits wenige Tage nach dem Fund der Leiche konnten die beiden Tatverdächtigen ermittelt werden.
(A.Renaud--LPdF)