Anklage im Prozess um Feuer in kurdischem Restaurant in Chemnitz verlesen
Fast dreieinhalb Jahre nach einem Brand in einem kurdischen Restaurant in Chemnitz hat vor dem Landgericht der sächsischen Stadt der Prozess gegen den früheren Betreiber begonnen. Die Staatsanwaltschaft wirft dem Angeklagten Mehmet Ali T. versuchten Mord in 15 Fällen, Brandstiftung und Betrug vor. Zum Prozessbeginn wurde die Anklage verlesen.
Danach soll der Angeklagte er einen rechtsextremistischen Brandanschlag auf sein Lokal "Mangal" vorgetäuscht haben, um Geld von der Versicherung zu kassieren. Hintergrund seien Schulden des Manns gewesen. Zu der Tat habe sich der Angeklagte nach den Geschehnissen am Rande des Stadtfests in Chemnitz im August 2018 gemeinsam mit ein oder zwei weiteren Beteiligten entschlossen. Damals löste der tödliche Messerangriff auf einen 35-Jährigen eine Reihe ausländerfeindlicher Demonstrationen und teils gewaltsame Ausschreitungen von Rechtsextremen aus.
Die an der Planung der Tat Beteiligten sollen demnach drei weitere Menschen beauftragt haben, das Haus, in dem sich neben dem Restaurant auch mehrere Wohnungen befanden, in Brand zu setzen. Am 18. Oktober 2018 kam es zu einem Feuer in dem Gebäude, in dem sich zur Tatzeit 15 Bewohner aufhielten. Der Brand wurde rechtzeitig bemerkt, verletzt wurde niemand. Am Gebäude entstand ein Sachschaden von mehr als 200.000 Euro. Die Versicherung zahlte später für den Schaden. Für den Prozess sind weitere Termine bis Mitte Mai anberaumt.
(F.Moulin--LPdF)