Politisch motivierte Farbattacke in proiranischem Islamzentrum in Hamburg
Ein Unbekannter hat im dem von deutschen Sicherheitsbehörden als ideologischer Außenposten der iranischen Staatsführung eingestuften Islamischen Zentrum Hamburg eine Attacke mit roter Farbe verübt. Wie die Polizei in der Hansestadt am Montag mitteilte, gab sich der Täter als Paketzusteller aus und gelangte so in das Gebäude. Er sperrte einen Vertreter des Zentrums in einem Büro ein und verteilte dann die Farbe.
Anschließend flüchtete der Mann über einen Zaun, wobei er den inzwischen aus dem Büro entkommenen 71-jährigen Mitarbeiter leicht verletzte. Auf der Flucht ließ der Unbekannte eine Perücke und einen falschen Schnurrbart sowie einen mit Farbe beschmierten Regenmantel zurück. Der Staatsschutz der Polizei ermittelt wegen politisch motivierter Sachbeschädigung, Freiheitsberaubung und Körperverletzung. Mögliche Zeugen des Geschehens wurden um Hinweise gebeten.
Zu etwaigen Botschaften der Farbattacke äußerte sich die Polizei dabei nicht. Das schiitisch-islamische Islamische Zentrum Hamburg befindet sich bereits seit Jahrzehnten im Visier des Hamburger Verfassungsschutzes und wird von diesem als ein weisungsgebundener wichtiger "Außenposten des Teheraner Regimes" eingestuft, der verfassungsfeindliche islamistische Bestrebungen verfolgt. Demnach soll das Zentrum die sogenannte islamische Revolution vorantreiben.
Im Iran gibt es nach dem Tod einer jungen Frau im Gewahrsam einer sogenannten Sittenpolizei derzeit landesweit heftige Protesten mit zahlreichen Toten. Auch weltweit wird an proiranischen Einrichtungen demonstriert. Dabei setzen Protestierende auch rote Farbe ein, die als Symbol für vergossenes Blut steht.
(Y.Rousseau--LPdF)