Anklage gegen Verdächtigen in Missbrauchskomplex Wermelskirchen erhoben
Die Kölner Staatsanwaltschaft hat Anklage wegen vielfachen Kindesmissbrauchs gegen einen Mann aus dem nordrhein-westfälischen Wermelskirchen erhoben. Wie das Landgericht in der Domstadt am Freitag mitteilte, werden dem Angeklagten Taten in insgesamt 124 Fällen vorgeworfen. Die Anklage umfasst demnach 138 Seiten. Derzeit sei davon auszugehen, dass der Prozess im Dezember beginnen könne, erklärte ein Gerichtssprecher am Freitag.
Zuerst hatte der "Spiegel" über die Anklageerhebung berichtet. Demnach wird dem 45 Jahre alten Anklagten Marcel R. vorgeworfen, unter anderem in 99 Fällen Kinder sexuell missbraucht zu haben. In 89 Fällen soll es um schweren oder besonders schweren sexuellen Missbrauch gehen. In der Anklage seien rund 20 Opfer im Alter zwischen null und 14 Jahren erwähnt.
Der Hauptbeschuldigte, der bereits im Dezember in seinem Haus in Wermelskirchen festgenommen worden war, hatte seine Dienste als Babysitter im Internet angeboten. Auf diesem Weg soll er sich seinen Opfern genähert haben.
Der Beschuldigte soll von seinen Taten Bilder und Filme angefertigt haben. Die Ermittler beschlagnahmten bei seiner Festnahme zahlreiche Datenträger. Insgesamt wurden 32 Terabyte an Daten beschlagnahmt. Auf einer Festplatte fanden Ermittler rund dreieinhalb Millionen Bilddateien und anderthalb Millionen Videos.
(P.Toussaint--LPdF)