Südkoreas Regierung droht streikenden Assistenzärzten mit Entzug von Approbation
Die südkoreanische Regierung droht streikenden Assistenzärzten mit dem Entzug ihrer Approbation: 7800 Nachwuchs-Mediziner, die trotz einer Anordnung der Regierung nicht in die Krankenhäuser zurückgekehrt sind, müssen ab sofort mit einer Benachrichtigung "über die bevorstehende Aufhebung ihrer Zulassung" rechnen, wie Vize-Gesundheitsministerin Park Min Soo am Dienstag ankündigte. Die Regierung bemühe sich im Einklang mit den Gesetzen darum, weitere Bedrohungen "für das Leben und die Gesundheit" von Patienten abzuwenden.
Tausende Assistenzärzte hatten in Südkorea vor zwei Wochen die Arbeit niedergelegt, obwohl ihnen Streiks gesetzlich verboten sind. Wegen der Protestaktion mussten reihenweise geplante Operationen abgesagt oder verschoben werden. Eine Frist der Regierung, bis Ende Februar an ihre Arbeitsplätze zurückzukehren, ließen die allermeisten Streikenden verstreichen. Neben dem Entzug ihrer Zulassung drohen ihnen auch strafrechtliche Konsequenzen.
Der Streik richtet sich vor allem gegen Pläne der Regierung, die Zahl der Medizin-Studienplätze deutlich zu erhöhen. Damit will die Regierung nach eigenen Angaben einen drohenden Ärztemangel verhindern. Zudem müsse der alternden Gesellschaft Rechnung getragen werden, die zu mehr Arztbesuchen und Krankenhausaufenthalten führe.
Die streikenden Ärzte hingegen kritisieren die Arbeitsbedingungen in den Krankenhäusern und beklagen, dass das Gesundheitssystem ohne die Assistenzärzte zusammenbrechen würde.
(P.Toussaint--LPdF)