SPERRFRIST für Scholz-Rede 18.00 Uhr: Deutschland will Engagement für Gesundheitsförderung von Frauen verstärken
Deutschland will sein Engagement für Frauen und Mädchen in der globalen Gesundheitsversorgung deutlich ausbauen. Bereits in diesem Jahr sollten 57 Millionen Euro für den Bevölkerungsfonds der Vereinten Nationen bereit gestellt werden, sagte Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) zum Auftakt des Weltgesundheitsgipfels in Berlin am Sonntag. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) betonte in seiner Eröffnungsrede die Bedeutung der Wissenschaft für die Politik.
"Starke Mädchen und Frauen führen dazu, dass ganze Gesellschaften gesünder leben", sagte Schulze. Zudem seien Frauen "ein Schlüssel für eine erfolgreiche globale Gesundheitspolitik." Darum werde das Ministerium künftig noch systematischer Gesundheitsprojekte fördern, die Frauen und Mädchen stärken. Von dem von Deutschland bereitgestellten Geld sollen dem Entwicklungsministerium zufolge 15 Millionen Euro in die Unterstützung von Frauen und Jugendlichen fließen, die von den Auswirkungen des russischen Angriffskriegs in der Ukraine betroffen sind.
Mit Blick auf den UN-Bevölkerungsfonds sagte Schulze, "zu einer feministischen Entwicklungspolitik gehört auch die Förderung der sexuellen und reproduktiven Gesundheit" und der damit verbundenen Rechte. "Dadurch ermöglichen wir Frauen und Mädchen ein gesundes Leben und eröffnen ihnen Chancen auf soziale und wirtschaftliche Teilhabe", sagte Schulze weiter.
Frauen machen nach Angaben des Bundesentwicklungsministeriums 70 Prozent des Gesundheitspersonals weltweit aus und sind daher treibende Kraft für gesunde Gesellschaften. Zugleich bestehen jedoch teils massive Geschlechterungleichheiten in der Gesundheitsversorgung.
Weitere wichtige Themen auf dem Weltgesundheitsgipfel sind die Ausrottung von Polio, die Pandemieprävention, der Zusammenhang von Gesundheit für Mensch und Natur sowie der Aufbau krisenfester Gesundheitssysteme.
Bundeskanzler Scholz betonte in seiner Eröffnungsrede laut vorab veröffentlichtem Redetext unter anderem, dass die Politik auf den Rat der Wissenschaft angewiesen sei - und verurteilte Drohungen gegen Wissenschaftler. "Um es klar zu sagen: Drohungen gegen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler können und werden wir nicht akzeptieren", sagte Scholz. "Die Wissenschaftsfreiheit ist ein kostbares Gut. Und gemeinsam werden wir es verteidigen."
Wichtig dafür sei Transparenz wie sie etwa "durch die Veröffentlichung der Ratschläge unserer Corona-Expertinnen und -Experten" hergestellt wurde.
Im internationalen Vergleich könne man heute feststellen: Diejenigen, die auf den Rat von Experten gehört haben, seien besser durch diese Pandemie gekommen als diejenigen, die rigide und ideologisch an einer bestimmten Krisenbekämpfungsstrategie festgehalten haben, sagte Scholz.
Der Weltgesundheitsgipfel hat am Sonntagmorgen in Berlin begonnen. 2022 wird er erstmals von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) mit ausgerichtet. Zu den zentralen Themen gehören Klimawandel und Gesundheit, Pandemievorsorge, nachhaltige Gesundheitssysteme sowie die Rolle der G7 und G20 in der globalen Gesundheit. Erwartet werden mehr als 300 Redner aus aller Welt mehr als 6000 Teilnehmer vor Ort und online.
(R.Dupont--LPdF)