Pierre Cardin und deutscher Partner Ahlers im Visier Brüssels
Der französische Modekonzern Pierre Cardin und sein deutscher Partner Ahlers sind ins Visier der europäischen Wettbewerbshüter geraten. Die beiden Unternehmen stehen im Verdacht, den Verkauf von Pierre-Cardin-Kleidung an bestimmte Kunden eingeschränkt zu haben, wie die EU-Kommission am Montag in Brüssel mitteilte. Damit drohen den beiden Firmen im äußersten Fall hohe Geldbußen.
Die Kommission vermutet nach eigenen Angaben, dass Pierre Cardin und sein Lizenznehmer Ahlers "mehr als ein Jahrzehnt lang wettbewerbswidrige Vereinbarungen getroffen" haben. Diese hätten es anderen Lizenzpartnern und ihren Kunden erschwert, Kleidung des französischen Designers in Läden oder im Internet zu verkaufen, erklärte die Brüsseler Behörde. Sie eröffnete deshalb ein förmliches Kartellverfahren.
Ahlers sitzt im nordrhein-westfälischen Herford-Elverdissen und stellt dort nach eigenen Angaben Männermode für Pierre Cardin her, aber auch für Marken wie Otto Kern oder Baldessarini. Ahlers ist den Brüsseler Angaben zufolge der größte Lizenznehmer von Pierre Cardin im Europäischen Wirtschaftsraum. Unter den Absprachen sollen die Konkurrenten von Ahlers gelitten haben.
Die EU-Wettbewerbshüter hatten bereits im Juni 2021 Inspektionen in der Modebranche durchgeführt. Pierre Cardin und Ahlers haben nun zunächst Zeit für Stellungnahmen. Sollte sich der Verdacht erhärten, könnte die EU-Kommission Bußgelder in Höhe von bis zu zehn Prozent des jeweiligen Jahresumsatzes verhängen.
(F.Moulin--LPdF)