Streamingdienst Disney+ verliert fast zwölf Millionen Abonnenten
Der US-Streamingdienst Disney+ kämpft weiter mit sinkenden Abozahlen: Im zu Ende gegangenen Quartal hatte der Anbieter 146,1 Millionen Abonnentinnen und Abonnenten, das waren fast zwölf Millionen weniger als Ende März, als Disney+ auf 157,8 Millionen Abos kam. Disney-Chef Bob Iger zeigte sich bei der Vorstellung der Zahlen am Mittwoch gleichwohl "unglaublich zuversichtlich" angesichts des langfristigen Erfolgs des Streamingdienstes und hofft auf eine Erholung im Sommer.
Disney+ sieht sich wegen der harten Konkurrenz durch Netflix und andere Anbieter schon seit längerem mit sinkenden Abozahlen konfrontiert, sie gingen nun das dritte Quartal in Folge zurück. Zwischen Ende September und Ende Juni verlor der Dienst insgesamt 18 Millionen Abonnentinnen und Abonnenten. Der jüngste Rückgang liegt vor allem am indischen Markt, wo Disney+ Senderechte für Cricket-Spiele verlor.
Die Entwicklung ist auch vor dem Hintergrund des Streiks von Schauspielern und Drehbuchautoren in Hollywood zu betrachten - das schränkt die Möglichkeit des Unterhaltungsriesen Disney ein, neue Inhalte zu produzieren. Von Studios und Streaminganbietern wie Paramount, Netflix und Disney selbst fordert die zuständige Gewerkschaft höhere Gagen sowie Zusicherungen zum künftigen Umgang mit Künstlicher Intelligenz (KI). Iger zeigte sich überzeugt, hier "rasch Lösungen" zu finden.
Seinen Umsatz konnte Disney+ im vergangenen Quartal im Jahresvergleich leicht auf 22,3 Milliarden Dollar (knapp 20,3 Milliarden Euro) steigern, unterm Strich stand aber ein Verlust von 460 Millionen Dollar. Disney kündigte höhere Abopreise für das Streaming an, die ab Mitte Oktober greifen sollen.
(A.Laurent--LPdF)