Zwölf iranische Schauspielerinnen erhalten wegen abgelegter Kopftücher Berufsverbot
Zwölf iranische Schauspielerinnen haben wegen öffentlichen Auftretens ohne das im Iran vorgeschriebene Kopftuch Berufsverbot bekommen. "Diejenigen, die das Recht nicht achten, dürfen nicht arbeiten", erklärte der Minister für Kultur und islamische Orientierung Mohammad Mehdi Esmaeili am Mittwoch in Teheran. Zu den betroffenen Schauspielerinnen zählt nach Informationen der Zeitung Hamshahri auch die 39 Jahre alte Taraneh Alidoosti, die zu den bekanntesten, noch im Iran lebenden Schauspielerinnen zählt.
Sie hat in mehreren international ausgezeichneten Filmen mitgespielt, unter anderem in "The Salesman" von Asghar Farhadi, der 2017 einen Oscar als bester fremdsprachiger Film erhalten hatte. Alidoosti hatte während der Proteste nach dem Tod der jungen Kurdin Mahsa Amini ein Foto von sich ohne Kopftuch online veröffentlicht und den Slogen "Frau, Leben, Freiheit" darunter geschrieben. Dies hatte ihr Ende 2022 bereits eine mehrwöchige Haftstrafe eingebracht.
Mahsa Amini war im September 2022 nach ihrer Festnahme durch die Sittenpolizei wegen eines angeblich nicht vorschriftsgemäß getragenen Kopftuchs gestorben. Ihr Tod hatte damals wochenlange Proteste gegen die iranische Führung ausgelöst. Hunderte Menschen, darunter auch Sicherheitskräfte, wurden getötet, Tausende wurden festgenommen.
(V.Blanchet--LPdF)