US-Justizministerium reicht Kartellklage gegen Kartenverkäufer Ticketmaster ein
Das US-Justizministerium hat eine Kartellklage gegen den Konzertkarten-Verkäufer Ticketmaster eingereicht. In der am Donnerstag bei einem Bundesgericht in New York eingebrachten Klage werden Ticketmaster und sein Mutterunternehmen Live Nation Entertainment beschuldigt, ihre beherrschende Marktstellung missbraucht zu haben, um die Ticketpreise nach oben zu treiben und Wettbewerber vom Markt zu drängen. "Es ist an der Zeit, Live Nation aufzuspalten", erklärte Justizminister Merrick Garland.
Er warf dem Unternehmen vor, durch wettbewerbswidriges Verhalten eine "monopolistische Kontrolle über die Live-Events-Branche auszuüben, die auf Kosten der Fans, Künstler, kleineren Veranstalter und Betreiber von Veranstaltungsorten geht". In der Klage wird Live Nation auch beschuldigt, Drohungen und Repressalien gegen Betreiber von Veranstaltungsorten einzusetzen, um diese von der Kooperation mit Konkurrenten abzuhalten.
Live Nation wies die Vorwürfe zurück und kritisierte, die Klage werde "nicht die Themen regeln, die den Fans hinsichtlich Ticketpreisen, Bearbeitungsgebühren und Zugang zu gefragten Veranstaltungen wichtig sind". Die Klage verhelfe dem Justizministerium zwar zu "einem kurzfristigen PR-Erfolg", doch werde vor Gericht scheitern, da sie die "grundlegende wirtschaftliche Funktionsweise" der Branche ignoriere.
Ticketmaster steht in den USA bereits seit Jahrzehnten wegen der Servicegebühren und Ticketkosten in der Kritik. Die Debatte um die marktbeherrschende Stellung des Unternehmens wurde im November 2022 durch Chaos beim Vorverkauf für eine Tournee des Popstars Taylor Swift angeheizt. Damals kam es zu einem Server-Zusammenbruch bei dem Unternehmen.
Ticketmaster war im Jahr 2010 von Live Nation übernommen worden, das zu einem globalen Riesen der Live-Event-Branche aufstieg. Im vergangenen Jahr verzeichnete Live Nation einen Umsatz von 22,7 Milliarden Dollar (21 Milliarden Euro).
(A.Renaud--LPdF)