Leichtathletik-Weltverband schließt Russen und Belarussen von Wettbewerben aus
Als Reaktion auf den russischen Krieg gegen die Ukraine schließt der Leichtathletik-WeltverbandWorld Athletics (WA) russische und belarussische Sportlerinnen und Sportler von allen Wettbewerben aus. Dies gelte für "alle Athleten, Betreuer und Offiziellen für absehbare Zeit, mit sofortiger Wirkung", teilte der Verband am Dienstag mit. "Der Sport muss aufstehen" und sich den internationalen "Anstrengungen anschließen, diesen Krieg zu beenden und den Frieden wieder herzustellen", sagte Verbandspräsident Sebastian Coe. "Wir können und dürfen das hier nicht aussitzen."
Russische und belarussische Leichtathleten können damit nicht an der Hallenmeisterschaft in Belgrad vom 18. bis zum 20. März teilnehmen. Auch von der diesjährigen Freiluft-Weltmeisterschaft im Juli in Eugene im US-Bundesstaat Oregon sind sie ausgeschlossen.
Er habe Sanktionen gegen Sportler als politisches Mittel bisher immer abgelehnt, sagte Coe. "Dies hier ist anders, weil Regierungen, Wirtschaft und andere internationale Organisationen Sanktionen verhängt und Maßnahmen gegen Russland in allen Bereichen verhängt haben."
Der Rat der Leichtathletik-Weltverbandes will kommende Woche nach eigenen Angaben "weitere Maßnahmen" prüfen, darunter die Suspendierung des belarussischen Verbands. Der russische Leichtathletikverband ist bereits seit 2015 aufgrund von Dopingverstößen suspendiert.
Am Montag hatten bereits der Fußball-Weltverband Fifa und der europäische Verband Uefa die russische Nationalmannschaft und alle anderen russischen Fußball-Mannschaften bis auf Weiteres suspendiert. Russland kann damit nicht an der Fußball-WM in Katar im Winter teilnehmen.
Auch das Internationale Olympische Komitee (IOC) reagierte auf den russischen Einmarsch in die Ukraine und empfahl seinen Mitgliedsverbänden den Ausschluss russischer und belarussischer Sportlerinnen und Sportler von internationalen Veranstaltungen. Sollte dies aus "organisatorischen oder rechtlichen Gründen" nicht möglich sein, sollten die Verantwortlichen "alles in ihrer Macht Stehende" tun um zu verhindern, dass Sportler aus den beiden Ländern unter dem Namen von Russland oder Belarus antreten, teilte das IOC mit.
Dem IOC-Aufruf folgten beispielsweise die internationalen Verbände der Sportarten Eiskunstlauf, Eishockey, Badminton, Rugby, Volleyball und Basketball sowie die Formel 1. Sie haben russische Nationalmannschaften und Vereine suspendiert oder Veranstaltungen in Russland ausgesetzt. Teilweise wurden auch belarussische Sportler ausgeschlossen.
Nach Angaben des Sportinformationsdienstes SID wird erwartet, dass das Internationale Paralympische Komitee (IPC) am Mittwoch darüber entscheidet, ob russische und belarussische Athleten vor dem Hintergrund des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine an den Paralympics teilnehmen dürfen. Die Spiele werden am Freitag in Peking eröffnet.
(E.Beaufort--LPdF)