Le Pays De France - Erneute Angriffe russischer Truppen auf zahlreiche Städte in der Ukraine

Paris -
Erneute Angriffe russischer Truppen auf zahlreiche Städte in der Ukraine
Erneute Angriffe russischer Truppen auf zahlreiche Städte in der Ukraine

Erneute Angriffe russischer Truppen auf zahlreiche Städte in der Ukraine

Die russischen Truppen haben ihre Angriffe auf zahlreiche ukrainische Städte in der Nacht zum Mittwoch fortgesetzt. Die ukrainische Armee berichtete, dass russische Luftlandetruppen die zweitgrößte Stadt Charkiw angegriffen hätten. "Russische Luftlandetruppen sind in Charkiw gelandet (...) und haben ein örtliches Krankenhaus angegriffen", erklärte die ukrainische Armee auf dem Nachrichtendienst Telegram. "Es findet ein Kampf zwischen den Invasoren und den Ukrainern statt", erklärte sie weiter.

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Dem Berater des ukrainischen Innenministers, Anton Heraschtschenko, zufolge brach nach einem Luftangriff auf eine Flugschule der Armee in Charkiw ein Feuer aus. Es gebe "praktisch kein Gebiet mehr in Charkiw, in dem noch keine Artilleriegranate eingeschlagen ist", erklärte er auf Telegram.

In Charkiw wurden am Dienstag nach Behördenangaben bereits bei einem Luftangriff auf einen Hochhausblock mindestens acht Menschen getötet, zehn weitere starben demnach bei einem Angriff auf ein Regierungsgebäude in der 1,4-Millionen-Einwohner-Stadt im Osten des Landes.

Auch in anderen Städten gingen die Kämpfe weiter. In der Hauptstadt Kiew und in der Stadt Bila Zerkwa 80 Kilometer südlich waren örtlichen Medien zufolge am Dienstagabend weitere Explosionen zu hören. In Mariupol, einer Hafenstadt am Asowschen Meer, wurden am Dienstag mehr als 100 Menschen durch russischen Beschuss verletzt, sagte der Bürgermeister der Stadt, Wadim Bojtschenko ukrainischen Medien zufolge.

Aus Schytomyr berichtete der örtliche Bürgermeister Sergej Suchomline, dass russische Raketen Wohngebäude und ein Krankenhaus getroffen hätten. In Cherson im Süden übernahmen russische Truppen in der Nacht die Kontrolle über den Bahnhof und den Hafen, zitierten lokale Medien den Bürgermeister der Stadt, Ihor Kolychaew. Er hatte zuvor berichtet, dass die russische Armee an allen Ausgängen der Stadt Kontrollpunkte eingerichtet habe.

In Borodjanka, 50 Kilometer von Kiew entfernt, zerstörten russische Luftangriffe der ukrainischen stellvertretenden Außenministerin Emine Dschaparowa zufolge am Dienstag zwei Wohngebäude. Sie teilte dazu ein Video der teilweise zerstörten Häuser mit brennenden Wohnungen.

Das ukrainische Verteidigungsministerium gab zudem in der Nacht an, einen Angriff aus Belarus zu befürchten. "Die belarussischen Truppen wurden in Alarmbereitschaft versetzt und befinden sich in den Konzentrationszonen, die der ukrainischen Grenze am nächsten liegen", erklärte das Ministerium auf Facebook. Im Laufe des Dienstags habe der ukrainische Geheimdienst "erhebliche Aktivitäten" von Flugzeugen im Grenzgebiet festgestellt. Es wurden Fahrzeugkonvois mit Lebensmitteln und Munition beobachtet, hieß es in der Erklärung.

Angesichts dieser Bewegungen könnte Belarus "in Zukunft wahrscheinlich die russischen Invasoren im russisch-ukrainischen Krieg unterstützen", warnte das Ministerium. Seit Beginn der russischen Invasion am vergangenen Donnerstag würden zudem von belarussischem Territorium aus "systematische" Raketenangriffe auf militärische und zivile Ziele in der Ukraine gestartet, hieß es weiter.

Der belarussische Präsident Alexander Lukaschenko hatte am Dienstag die Entsendung weiterer Truppen an die Grenze zur Ukraine angeordnet. Der staatlichen Nachrichtenagentur Belta zufolge sollen "fünf taktische Bataillonsgruppen" zusätzlich zum "Schutz" der Grenzregion im Süden entsandt werden. Solche Einheiten bestehen in der Regel aus Hunderten Soldaten mit gepanzerten Fahrzeugen und Artilleriewaffen.

Militärhubschrauber und Flugzeuge seien bereits in den Regionen Gomel, Baranowitschi und Luninez stationiert. Der mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin verbündete Lukaschenko versicherte jedoch, dass sich sein Land nicht an der Offensive in der Ukraine beteiligen werde. "Das ist nicht unsere Aufgabe", bekräftigte er Belta zufolge.

(Y.Rousseau--LPdF)