Israels Regierungschef kommt als Ukraine-Vermittler mit Putin in Moskau zusammen
Der israelische Regierungschef Naftali Bennett ist überraschend als Vermittler im Ukraine-Konflikt nach Moskau gereist. Bennett traf sich am Samstag zu einem Gespräch mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin, wie ein Sprecher Bennetts bestätigte. Anschließend reiste er weiter nach Deutschland zu einem Treffen mit Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD). Kreml-Sprecher Dmitri Peskow sagte laut russischen Nachrichtenagenturen, Putin und Bennett hätten die "Lage in der Ukraine" erörtert.
Angaben zum Inhalt des dreistündigen Gesprächs zwischen Bennett und Putin machte der israelische Sprecher nicht. Bennett habe aber nach dem Treffen den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj informiert. Mittlerweile befinde sich Bennett auf dem Weg nach Berlin zu dem Treffen mit Scholz. Aus Regierungskreisen in Berlin wurde ein Gespräch der beiden Politiker noch am Samstagabend bestätigt.
Der ukrainische Präsident Selenskyj hatte Bennett kürzlich um Vermittlung gebeten. Israel unterhält gute Beziehungen sowohl zur Ukraine als auch zu Russland, das am 24. Februar einen Angriffskrieg auf die Ukraine gestartet hatte.
Bennett ist ein religiöser Jude, der samstags nur unter außergewöhnlichen Umständen Termine wahrnimmt. Bennetts Besuch in Moskau war der erste eines ausländischen Staatsoberhaupts im Zusammenhang mit der russischen Invasion in der Ukraine.
(H.Leroy--LPdF)