Nawalny nach erneuter Verurteilung: "Putin hat Angst vor der Wahrheit"
Der inhaftierte Kreml-Kritiker Alexej Nawalny hat nach seiner Verurteilung zu weiteren neun Jahren Haft gelobt, seinen politischen Kampf gegen die Regierung des russischen Präsidenten Wladimir Putin fortzusetzen. "Putin hat Angst vor der Wahrheit, das habe ich immer gesagt", erklärte Nawalny am Dienstag auf der Online-Plattform Instagram. "Der Kampf gegen die Zensur und dafür, den Bewohnern Russlands die Wahrheit zu bringen, bleibt unsere Priorität."
Ein Gericht in einer Strafkolonie östlich von Moskau hatte den 45-jährigen Oppositionellen am Dienstag zu weiteren neun Jahren Haft verurteilt, nachdem es ihn zuvor wegen Veruntreuung und Missachtung des Gerichts in einem früheren Verfahren für schuldig befunden hatte.
Kurz nach Verkündung des Strafmaßes gegen den prominenten Kreml-Kritiker wurden vor der Strafkolonie dessen Verteidiger Olga Michailowa und Wadim Kobsew festgenommen, während sie mit Journalisten sprachen, wie ein Reporter der Nachrichtenagentur AFP vor Ort berichtete.
Nawalny sitzt in der Strafkolonie in Pokrow bereits eine zweieinhalbjährige Haftstrafe wegen Betrugs ab, zu der er vor gut einem Jahr verurteilt worden war. Die Staatsanwaltschaft hatte in dem neuen Verfahren wegen Veruntreuung und Missachtung des Gerichts insgesamt 13 Jahre Haft für Nawalny gefordert. Menschenrechtsorganisationen wie Amnesty International verurteilten den Prozess als Farce.
(E.Beaufort--LPdF)