Südkoreas Präsident: Nordkorea hat Interkontinentalrakete abgefeuert
Nordkorea hat nach südkoreanischen Angaben am Donnerstag eine Interkontinentalrakete abgefeuert. Südkoreas Präsident Moon Jae In warf Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un vor, sein Versprechen, auf den Test von Interkontinentalraketen zu verzichten, gebrochen zu haben. Pjöngjang hatte ein derartiges Waffensystem zuletzt im November 2017 getestet. Das japanische Verteidigungsministerium ging nun von einem Test eines neuen Waffensystems aus.
Das nordkoreanische Militär hatte 2017 mehrere Tests mit einer Interkontinentalrakete des Typs Hwasong-15 vorgenommen. In der Folge verzichtete Nordkorea, das wegen seines Atomwaffen-Programms international isoliert ist, aber auf weitere Tests von Interkontinentalraketen. Seit Januar hatte die Führung in Pjöngjang angedeutet, es könnte sein selbst auferlegtes Moratorium für derartige Tests aufheben.
Am Donnerstag sagte ein Vertreter des Verteidigungsministeriums in Tokio, eine von Nordkorea aus gestartete ballistische Rakete sei 150 Kilometer von der Küste entfernt innerhalb der ausschließlichen Wirtschaftszone Japans ins Meer gestürzt. Da die Rakete eine Flughöhe von über 6000 Kilometern erreicht habe und somit "viel höher war als die Hwasong-15" geflogen sei, die im November 2017 gestartet wurde, gehe Tokio von einem neuen Waffensystem aus.
In diesem Jahr hat Pjöngjang bereits eine ganze Reihe von Raketenstarts vorgenommen. Vergangene Woche war der mutmaßliche Test eines Waffensystems fehlgeschlagen, bei dem es sich südkoreanischen und japanischen Experten zufolge um ein neues Interkontinentalraketen-System des Typs Hwasong-17, handeln könnte, die auch "Monster-Rakete" genannt wird. Bereits die 2017 getestete Hwasong-15 kann Experten zufolge das gesamte Festland der USA erreichen.
(R.Dupont--LPdF)