Britische Polizei verhängt 20 Bußgeldbescheide wegen "Partygate"-Affäre
In den "Partygate"-Ermittlungen wegen Verstößen gegen die Corona-Bestimmungen am Londoner Regierungssitz will die Polizei 20 Bußgeldbescheide verhängen. Diese würden ab Dienstag verschickt, erklärte Scotland Yard. Wer betroffen ist, sagte die Polizei nicht. Die Untersuchungen wegen des Skandals um Feiern mit viel Alkohol in seinem Amtssitz während des Corona-Lockdowns hatten den britischen Regierungschef Boris Johnson Anfang des Jahres schwer unter Druck gesetzt.
Der Ukraine-Krieg lenkte jedoch die Aufmerksamkeit vom Fehlverhalten des konservativen Premiers ab. Die Bußgeldbescheide könnten den Skandal jedoch wieder in die Schlagzeilen bringen, da die Polizei offenbar davon ausgeht, dass es tatsächlich zu Verstößen gekommen ist. Insbesondere falls Johnson direkt von einer Geldstrafe betroffen ist, dürfte das für weiteren Druck sorgen.
Scotland Yard hatte wegen mehrerer Partys am Regierungssitz während der Corona-Ausgangssperren in den Jahren 2020 und 2021 Ermittlungen aufgenommen. Johnson selbst war bei einigen der Feiern zugegen.
Johnson, dessen Popularität nach dem Skandal stark gesunken war, hatte sich im Januar vor den Abgeordneten entschuldigt, einen Rücktritt jedoch ausgeschlossen und auf die Ergebnisse der polizeilichen Ermittlungen verwiesen.
(A.Renaud--LPdF)