USA verhängen nach Interkontinentalraketen-Test neue Sanktionen gegen Nordkorea
Die USA haben nach Nordkoreas Test einer Interkontinentalrakete neue Sanktionen gegen das Land verhängt. Das US-Finanzministerium gab am Freitag Finanzsanktionen gegen das nordkoreanische Ministerium für Raketenindustrie und vier an das Ministerium angeschlossene Handelsunternehmen bekannt. Die Strafmaßnahmen seien eine Reaktion auf deren Beteiligung an der "Entwicklung von Massenvernichtungswaffen und Programmen ballistischer Raketen" in Verletzung zahlreicher Resolutionen des UN-Sicherheitsrates.
Nordkorea hatte am 26. Februar, am 4. März und am 24. März drei Raketentests vorgenommen. Während es nach US-Angaben bei den ersten beiden Tests um ein neues Interkontinental-Raketensystem ging, wurde bei dem dritten Test eine Interkontinentalrakete abgefeuert - zum ersten Mal seit 2017. Nordkorea sprach vom Test einer neuartigen Interkontinentalrakete vom Typ Hwasong-17. Südkorea geht dagegen davon aus, dass das ältere Modell Hwasong-15 abgefeuert wurde.
"Nordkoreas provokative Tests von ballistischen Raketen stellen eine klare Bedrohung für die regionale und weltweite Sicherheit dar und sind eine eklatante Verletzung von Resolutionen des UN-Sicherheitsrats", erklärte US-Finanzministerin Janet Yellen. Die USA würden ihre Sanktionsmacht nutzen, um auf "Nordkoreas fortlaufende Entwicklung von Massenvernichtungswaffen und ballistischen Raketen zu antworten".
Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un hatte seit 2017 auf Tests von Interkontinentalraketen verzichtet. Der erneute Test einer solchen Rakete im März wurde international scharf verurteilt. Die USA scheiterten aber vergangene Woche angesichts des Widerstands der Veto-Mächte Russland und China mit ihrem Versuch, im UN-Sicherheitsrat die internationalen Sanktionen gegen Pjöngjang zu verschärfen. China gilt als wichtigster Verbündeter des wegen seines Atomwaffenprogramms weitestgehend isolierten Nordkorea.
(F.Moulin--LPdF)