Pakistans Parlament berät über Misstrauensantrag gegen Premierminister Khan
Das pakistanische Parlament berät am Sonntag über einen Misstrauensantrag gegen Premierminister Imran Khan. Der Regierungschef hatte kurz vor der Abstimmung die Unterstützung seines Koalitionspartners MQM-P eingebüßt, so dass Khans Partei PTI und ihre Verbündeten nicht mehr über eine Mehrheit im Parlament verfügen. Auch mehr als ein Dutzend PTI-Abgeordnete hatten angekündigt, dem Premier die Unterstützung zu versagen.
Die pakistanische Opposition wird von der linksgerichteten PPP und der muslimisch-konservativen PML-N angeführt. Diese beiden Parteien hatten die Politik des Landes jahrzehntelang dominiert, bis der ehemalige Cricket-Star Khan ein breites Koalitionsbündnis schmiedete. Khan war mit dem Versprechen ins Amt gekommen, mit jahrzehntelanger Korruption und Vetternwirtschaft aufzuräumen. Angesichts steigender Inflation, einer anhaltend schwachen Landeswährung und hoher Staatsverschuldung kommen ihm jedoch die Unterstützer abhanden. Einigen Beobachtern zufolge hat Khan auch die Unterstützung des mächtigen Militärs verloren - was jedoch beide Seiten bestreiten.
(A.Renaud--LPdF)