Bericht: Bund hat 77 Millionen Dosen Corona-Impfstoff auf Lager
Der Bund hatte laut einem Bericht der "Welt am Sonntag" zum Stichtag 4. April insgesamt 77 Millionen Dosen Corona-Impfstoff auf Lager. Das Blatt berief sich auf eine Auskunft des Bundesgesundheitsministeriums. Demnach nahm die Zahl der Impfdosen im zentralen Lager des Bundes seit dem 21. März, als dort 70 Millionen Dosen eingelagert waren, noch einmal um zehn Prozent zu.
Die Zahl für den 21. März geht demnach aus einer Antwort der Regierung auf eine Anfrage der Unionsfraktion hervor, die der "WamS" vorliegt. Dabei habe es sich um 27,4 Millionen Dosen des Herstellers Biontech gehandelt, 40,2 Millionen des Unternehmens Moderna, 1,3 Millionen Dosen von Johnson & Johnson sowie 700.000 von Novavax.
Insgesamt seien in Deutschland bisher rund 172 Millionen Dosen Corona-Vakzine verimpft worden. Zuletzt war das Impftempo allerdings stark gesunken, auf 237.000 Impfungen in der vergangenen Woche. Bei diesem Tempo würden laut "WamS" rechnerisch bis Ende September nur etwa sechs Millionen Dosen benötigt. Von den eingelagerten Dosen würden der Antwort der Regierung auf die Anfrage der Union zufolge laut "WamS" bis Ende Juni mindestens elf Millionen Dosen ihr Verfallsdatum erreichen, im dritten Quartal weitere 57 Millionen.
Der CDU-Gesundheitspolitiker Tino Sorge kritisierte deswegen in der Zeitung Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD). "Der Minister kennt bei den Impfstoffbestellungen keine Grenzen mehr. Er ordert, was immer da ist - der tatsächliche Bedarf und die Kosten spielen für ihn keinerlei Rolle mehr", sagte Sorge. Lauterbach sei "im Einkaufsrausch". Er forderte Auskunft über die Kosten, die dem Bund dadurch entstehen.
(L.Chastain--LPdF)