Macron und Le Pen ziehen in die Stichwahl um die Präsidentschaft in Frankreich
Bei der Präsidentschaftswahl in Frankreich gehen Amtsinhaber Emmanuel Macron und die Rechtspopulistin Marine Le Pen in die Stichwahl. Macron lag je nach Hochrechnung zwischen drei und fünf Punkte vor Le Pen, wie die Wahlforschungsinstitute am Sonntagabend nach Schließung der Wahllokale bekannt gaben. Mehrere unterlegene Kandidaten riefen unmittelbar danach zur Wahl von Macron auf, "um den Rechtsextremismus zu stoppen".
Während Macron nach den Hochrechnungen auf 27 bis 29,7 Prozent der Stimmen kam, lag Le Pen bei 23,5 bis 24,7 Prozent. An dritter Stelle lag der Linkspopulist Jean-Luc Mélenchon, der sich zuletzt Hoffnungen auf die Stichwahl gemacht hatte, mit 19,8 und 20,8 Prozent der Stimmen.
Der rechtsextreme Publizist Eric Zemmour, der Le Pen zeitweise in den Umfragen überholt hatte, kam den Hochrechnungen zufolge abgeschlagen nur noch auf 6,5 bis 7,1 Prozent.
Der grüne Kandidat Yannick Jadot erreichte demnach ebenso wie die rechtskonservative Valérie Pécresse knapp fünf Prozent der Stimmen - die Schwelle für die staatliche Rückerstattung der Wahlkampfkosten. Weit abgeschlagen war die Sozialistin Anne Hidalgo mit etwa zwei Prozent. Für die beiden ehemaligen Volksparteien ist es das jeweils schlechteste Ergebnis in der Parteigeschichte.
Die drei linken Kandidaten Jadot, Hidalgo und Fabien Roussel riefen umgehend dazu auf, in der zweiten Runde für Macron zu stimmen. Die rechtskonservative Pécresse kündigte an, dass sie selber ihre Stimme Macron geben werde, verzichtete aber auf einen Appell an ihre Anhänger, von denen ein Teil Umfragen zufolge eher für Le Pen stimmen wird. Pécresse beklagte, dass es "keine Debatte" während des Wahlkampfs gegeben habe. Die Stichwahl ist für den 24. April angesetzt.
(A.Laurent--LPdF)