IS-Anhänger nach Mord an britischem Abgeordneten zu lebenslanger Haft verurteilt
Sechs Monate nach der Ermordung des britischen Parlamentsabgeordneten David Amess ist ein Anhänger der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) wegen der Tat zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Der Mord an Amess habe sich gegen das "Herz unserer Demokratie" gerichtet, sagte der Vorsitzende Richter Nigel Sweeney am Mittwoch in London bei der Verkündung des Strafmaßes. Der 26-jährige Täter Ali Harbi Ali verdiene daher die Höchststrafe ohne Möglichkeit der vorzeitigen Entlassung.
Im Prozess hatte der Anklagte keine Reue gezeigt. Den Ermittlungen zufolge tötete er den Abgeordneten im Oktober vergangenen Jahres während eines Termins in seinem Wahlkreis mit zahlreichen Messerstichen, weil Amess im Parlament 2014 und 2015 für Luftangriffe in Syrien gestimmt hatte.
Die Staatsanwaltschaft bezeichnete Ali im Prozess als "fanatischen islamistischen Terroristen". Den Ermittlungen zufolge trug er im vergangenen Sommer monatelang ein Messer mit sich herum, während er mögliche Attentatsziele auskundschaftete. Im Internet stellte er Recherchen zu mehreren Parlamentsabgeordneten an.
Lebenslange Haft ohne Möglichkeit der vorzeitigen Entlassung wird in Großbritannien nur sehr selten verhängt.
(V.Blanchet--LPdF)