Kurssturz an der Börse von Sri Lanka nach zwei Wochen Pause
In Sri Lanka hat die Börse am Montag nach einer zweiwöchigen Pause wieder geöffnet - musste den Handel aber nach einem Kurssturz von fast 13 Prozent erneut aussetzen. Der Leitindex S&P fiel am Morgen kurz nach Öffnung um sieben Prozent; bereits bei einem Minus von fünf Prozent ist automatisch eine Pause von einer halben Stunde vorgesehen. Nach diesen 30 Minuten fielen die Kurse aber weiter, so dass der Handel für den Rest des Tages ausgesetzt wurde.
An der Börse in Colombo sind die Kurse seit Januar bereits um rund 40 Prozent gefallen. Der Handel war in den vergangenen beiden Wochen zunächst wegen der Neujahrsferien in Sri Lanka geschlossen, an die sich eine fünftägige Handelspause anschloss, nachdem die Regierung die Zinsen angehoben und sich für ihre Schulden im Ausland zahlungsunfähig erklärt und die Zins- und Rückzahlungen vorerst eingestellt hatte.
Sri Lanka ist mit der schwersten Wirtschaftskrise seit der Unabhängigkeit im Jahr 1948 konfrontiert. Die 22 Millionen Menschen in dem südasiatischen Land leiden unter einem Mangel an Lebensmitteln, Treibstoffen und Medikamenten, unter Stromausfällen und einer immensen Inflation.
Vergangene Woche begann die Regierung mit Verhandlungen mit dem Internationalen Währungsfonds (IWF) in Washington. Sie strebt Hilfen in Höhe von drei bis vier Milliarden Dollar an. Aus dem Finanzministerium verlautete gegenüber AFP, zusätzlich verhandle die Regierung mit Indien, China und Japan über bilaterale Hilfen.
Finanzminister Ali Sabry warnte vergangene Woche, die wirtschaftliche Lage werde sich noch weiter verschlechtern. "Es wird schlechter, bevor es besser wird. Es liegen schmerzvolle Jahre vor uns."
(H.Duplantier--LPdF)