Scholz sieht gute Siegchancen von Demokratin Harris bei US-Präsidentschaftswahl
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) räumt der voraussichtlichen Präsidentschaftskandidatin der US-Demokraten, Kamala Harris, gute Siegchancen bei der Präsidentschaftswahl am 5. November ein. "Ich halte es für sehr gut möglich, dass Kamala Harris die Wahl gewinnt", sagte Scholz am Mittwoch in Berlin bei seiner Pressekonferenz zum Beginn der Sommerpause über die amtierende US-Vizepräsidentin. Die Entscheidung darüber träfen aber die Wählerinnen und Wähler in den Vereinigten Staaten.
Der Kanzler bezeichnete Harris, die er bei mehreren Begegnungen kennengelernt habe, als "eine kompetente und erfahrene Politikerin, die genau weiß, was sie tut". Die Stellvertreterin von US-Präsident Joe Biden habe "sehr klare Vorstellungen von der Rolle ihres Landes, von den Entwicklungen in der Welt" sowie von "den Herausforderungen, vor denen wir stehen".
Der 81 Jahre alte Biden hatte am Sonntag angesichts der Zweifel an seiner geistigen und körperlichen Fitness den Verzicht auf seine erneute Kandidatur erklärt und für eine Kandidatur seiner Stellvertreterin Harris geworben. Kurz darauf hatte die 59-Jährige nach eigenen Angaben bereits die Unterstützung von genügend Delegierten, um offiziell zur Kandidatin der Demokraten gekürt zu werden.
Bei der Präsidentschaftswahl am 5. November tritt für die Republikaner Ex-Präsident Donald Trump an. In einer am Dienstag veröffentlichten Umfrage von Reuters/Ipsos lag Harris mit 44 Prozent zwei Prozentpunkte vor ihrem republikanischen Rivalen.
Scholz äußerte sich in seiner Sommer-Pressekonferenz "total interessiert am Ausgang" der US-Wahl. "Das ist die Supermacht, das ist das mächtigste Land der Welt", hob er hervor.
"Und was da geschieht, ist von größter Bedeutung für alle Länder der Welt und natürlich ganz besonders für die engsten Verbündeten der USA in Europa und in Deutschland." Es sei klar, dass diese wichtige Partnerschaft "nicht davon abhängen kann, wer Präsident der Vereinigten Staaten ist".
Der Kanzler zeigte sich daher überzeugt, dass Deutschland und die USA unabhängig vom Wahlausgang auch künftig gute Beziehungen unterhalten. Wie in den vergangenen Jahrzehnten würden die beiden Länder "auch in den nächsten Jahrzehnten" weiterhin "in einer guten transatlantischen Zusammenarbeit" miteinander verbunden sein. Davon sei er "fest überzeugt", fügte Scholz hinzu und verwies auf Deutschlands Führungsrolle in puncto Sicherheit und Verteidigung in Europa.
(R.Dupont--LPdF)