Claudia Sheinbaum legt Amtseid als erste Präsidentin Mexikos ab
In Mexiko ist am Dienstag mit Claudia Sheinbaum erstmals in der Geschichte des Landes eine Frau als Präsidentin vereidigt worden. Die 62-jährige ehemalige Bürgermeisterin von Mexiko-Stadt trat die Nachfolge von Andrés Manuel López Obrador an, der nicht für eine zweite Amtszeit kandidieren durfte. Ihren Amtseid legte Sheinbaum unter anderem in Gegenwart von Brasiliens Präsident Luiz Inácio Lula da Silva und US-First-Lady Jill Biden ab.
Nicht anwesend war dagegen der spanische König Felipe VI. Sheinbaum hatte sich geweigert, ihn einzuladen, da dieser ihren Angaben zufolge nie ausreichend Verantwortung für die Schäden der Kolonialzeit übernommen hat. Spanien hatte daraufhin angekündigt, die Amtseinführung seines wichtigen Handelspartners Mexiko zu boykottieren.
Die neue Präsidentin gehört der linksgerichteten Morena-Partei ihres Vorgängers an. Sie hatte die Wahl am 2. Juni mit deutlicher Mehrheit gewonnen. Als größte Herausforderungen erwarten Sheinbaum der Kampf gegen die dramatisch hohe Kriminalität sowie die Gewalt von Drogenkartellen im Land. Ein zentrales Thema ihrer Amtszeit werden auch die Beziehungen zum Nachbarland USA sein, dabei insbesondere der Drogenschmuggel und die Migration.
Der Tag der Amtseinführung war zum nationalen Feiertag erklärt worden. Anhängerinnen und Anhänger der neuen Präsidentin hatten sich bereits am frühen Morgen in Mexiko Stadt versammelt. In der Hauptstadt des größten spanischsprachigen Landes der Welt war im Anschluss an die Vereidigung ein Volksfest geplant.
(P.Toussaint--LPdF)