Ex-Präsident Obama steigt in den Wahlkampf von Kamala Harris ein
Der frühere US-Präsident Barack Obama wird in den Wochen bis zum Wahltag am 5. November aktiv die Kampagne der demokratischen Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris unterstützen. Wie Harris' Kampagnenteam am Freitag mitteilte, wird Obama am kommenden Donnerstag in Pittsburgh im Bundesstaat Pennsylvania seinen ersten Auftritt absolvieren und in den Wochen danach weitere Kundgebungen vor allem in den besonders umkämpften Bundesstaaten abhalten.
Der Ex-Präsident messe dem Ausgang der Wahl am 5. November größte Bedeutung bei, erklärte Obamas Berater Eric Schultz. "Deshalb tut er alles, was er kann, um dabei zu helfen, dass Vizepräsidentin Harris (...) gewählt wird."
Der 63-Jährige genießt in der Demokratischen Partei nach wie vor viel Ansehen und Einfluss. Beim Parteitag der Demokraten in Chicago, bei dem Harris Ende August offiziell als Präsidentschaftskandidatin bestätigt wurde, hielten er und seine Frau Michelle viel umjubelte Reden.
Der Ausgang der Wahl am 5. November steht auf Messers Schneide, Harris und der republikanische Präsidentschaftskandidat Donald Trump liegen in den Umfragen vielerorts seit Wochen gleichauf. Wegen der Besonderheiten des US-Wahlsystems entscheidet sich die Wahl voraussichtlich in einigen wenigen Bundesstaaten, den sogenannten Swing States, die bei den vergangenen Wahlen mal für den republikanischen und mal für den demokratischen Kandidaten gestimmt hatten.
Die Bundesstaaten entsenden insgesamt 538 Wahlleute in ein Kollegium, das den Präsidenten bestimmt. Um die Wahl zu gewinnen, muss ein Kandidat mindestens 270 dieser Wahlleute auf sich vereinen. Neben Pennsylvania, das allein 19 Wahlleute entsendet, stehen noch sechs weitere Bundesstaaten im Fokus: Michigan, Wisconsin, Georgia, North Carolina, Arizona und Nevada.
Obama, der 2008 zum ersten schwarzen Präsidenten in der Geschichte der USA gewählt wurde, könnte mit seinen Auftritten vor allem schwarze und junge Wähler für die Demokratische Partei zu mobilisieren. Sollte Harris die Wahl gewinnen, wäre sie die erste Frau an der Spitze der Vereinigten Staaten und auch das erste US-Staatsoberhaupt mit indisch-afroamerikanischen Wurzeln. In seiner Rede beim Parteitag in Chicago hatte Obama die 59-jährige Vizepräsidentin als seine politische Erbin gewürdigt.
Sein neu formulierter Slogan "Yes, she can!" (sinngemäß etwa: "Ja, sie schafft das!") wurde damals von der Menge im Saal in Sprechchören wiederholt. Der Slogan ist eine Abwandlung seines Spruchs "Yes, we can!", mit dem Obama im Wahlkampf 2008 Euphorie ausgelöst hatte.
(A.Monet--LPdF)