Nach Mord an französischem Lehrer Samuel Paty Prozess wegen Hasskampagne
Vier Jahre nach der Ermordung des französischen Lehrers Samuel Paty durch einen jungen Islamisten beginnt am Montag (10.00 Uhr) in Paris ein Prozess gegen acht Angeklagte, die an der vorangegangenen Hass- und Einschüchterungskampagne beteiligt gewesen sein sollen. Laut Anti-Terror-Staatsanwaltschaft hatte die massenhaft in Online-Netzwerken verbreitete Lüge einer Schülerin, Paty diskriminiere in seinem Unterricht Muslime, zu der Ermordung des 47-Jährigen geführt. Die damals 13-jährige Urheberin der Falschbehauptung hatte Patys Unterricht gar nicht besucht.
Vor Gericht stehen ab Montag eine Frau und sieben Männer, darunter der Vater der Jugendlichen. Dem Mörder selbst, einem 18-jährigen russischen Asylbewerber mit tschetschenischen Wurzeln, kann nicht der Prozess gemacht werden, weil die Polizei ihn nach der Tat tötete. Paty, der in Conflans-Sainte-Honorine nordwestlich von Paris Geschichte und Geografie unterrichtete, hatte in einer Unterrichtsstunde zum Thema Meinungsfreiheit umstrittene Mohammed-Karikaturen gezeigt.
(A.Renaud--LPdF)