Ishiba äußert gegenüber Xi Bedenken über Situation im Südchinesischen Meer
In seinem ersten persönlichen Gespräch mit dem chinesischen Präsidenten Xi Jinping hat Japans neuer Regierungschef Shigeru Ishiba seine Besorgnis über die Situation im Südchinesischen Meer zum Ausdruck gebracht. Ishiba habe Xi "ernste Bedenken über die wachsende Aktivität des chinesischen Militärs" übermittelt, teilte das japanische Außenministerium am Samstag nach dem Treffen der beiden Politiker am Rande des Gipfels der Asiatisch-Pazifischen Wirtschaftsgemeinschaft (Apec) in Peru mit.
Ishiba habe betont, dass der Frieden und die Stabilität in der Straße von Taiwan für Japan und die internationale Gemeinschaft äußerst wichtig seien, hieß es weiter.
China hat in den vergangenen Jahren seine militärischen Aktivitäten rund um Taiwan verstärkt. Peking betrachtet Taiwan als abtrünnige Provinz, die wieder mit dem Festland vereinigt werden soll - notfalls mit militärischer Gewalt. Zudem versuchte Peking verstärkt, seine Gebietsansprüche im Südchinesischen Meer durchzusetzen. In der Folge verschlechterten sich auch die Beziehungen zwischen China und Japan, das seine Sicherheitsbeziehungen zu den USA ausbaute.
Laut einer Erklärung des chinesischen Außenministeriums unterstrich Xi in dem Gespräch in der peruanischen Hauptstadt Lima seine Hoffnung, dass Japan mit China zusammenarbeiten werde, um "wichtige Grundsatzfragen wie die Geschichte und Taiwan" angemessen zu behandeln und "Differenzen konstruktiv zu bewältigen". Beide Länder, "deren wirtschaftliche Interessen und Industrie- und Lieferketten eng miteinander verflochten sind", müssten eine für beide Seiten vorteilhafte Zusammenarbeit anstreben, hieß es weiter.
Japanischen Angaben zufolge vereinbarten Xi und Ishiba, auf gegenseitige Besuche der jeweiligen Außenminister sowie einen "hochrangigen Dialog über kulturellen Austausch und Wirtschaft" hinzuarbeiten.
Bereits am Freitag hatte Ishiba den scheidenden US-Präsidenten Joe Biden getroffen und trilaterale Gespräche mit Biden und dem südkoreanischen Präsidenten Yoon Suk Yeol geführt. Für Samstag ist ein Gespräch unter vier Augen zwischen Biden und Xi geplant.
Die beiden Staatschefs hatten sich zuletzt bei einem Gipfeltreffen im November 2023 in Kalifornien getroffen. Dabei vereinbarten sie unter anderem, die militärische Kommunikation zwischen den Streitkräften ihrer Länder wieder aufzunehmen.
(A.Renaud--LPdF)