Le Pays De France - Wirbel um Äußerungen von Frankreichs Präsident Macron in Überseegebiet Mayotte

Paris -
Wirbel um Äußerungen von Frankreichs Präsident Macron in Überseegebiet Mayotte
Wirbel um Äußerungen von Frankreichs Präsident Macron in Überseegebiet Mayotte / Foto: © POOL/AFP

Wirbel um Äußerungen von Frankreichs Präsident Macron in Überseegebiet Mayotte

Mit einer von Kritikern als arrogant aufgefassten Äußerung bei seinem Besuch im französischen Überseegebiet Mayotte hat der französische Präsident Emmanuel Macron Wirbel ausgelöst. Parolen wie "Macron, Rücktritt" rufenden Einwohnern des von einem Wirbelsturm verwüsteten Gebiets im Indischen Ozean hatte Macron am Donnerstagabend entgegen gerufen: "Ihr habt es gut, dass ihr in Frankreich seid. Denn wenn dies nicht Frankreich wäre, würdet ihr noch zehntausendmal tiefer in der Scheiße stecken!"

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"So etwas darf ein Präsident nicht sagen", kommentierte der sozialistische Parteichef Olivier Faure im Onlinedienst X. "In welchem anderen französischen Gebiet würde der Präsident unsere Mitbürger ins Gebet nehmen und sie auffordern, sich doch bitteschön nicht über ihre Tragödie zu beschweren, weil sie ja immerhin das Glück haben, Franzosen zu sein."

Macron versuchte sich am Freitag zu rechtfertigen. Die Menschenmenge bei dem Vorfall habe vor allem aus militanten Anhängern der rechtspopulistischen Partei Rassemblement National (RN) von Marine Le Pen bestanden,die "Frankreich beleidigten und sagten, dass wir nichts tun", betonte er.

Der Kommunikationsexperte Philippe Moreau Cevrolet von der Eliteuniversität Science Po in Paris sagte AFP, Macron habe einen Hang zum verbalen Kräftemessen und wolle gern das letzte Wort haben. Im Falle seines Auftritts auf Mayotte sei dies "desaströs", weil es der vom Präsidenten dort eigentlich verbreiteten "Botschaft des Mitgefühls und des Wiederaufbaus" zuwiderlaufe.

Der Zyklon "Chido" hatte die vor der Südostküste Afrikas gelegene Inselgruppe am Samstag getroffen und für große Verwüstung gesorgt. Offiziell wurden bislang 35 Todesopfer bestätigt, die tatsächliche Opferzahl könnte deutlich höher liegen.

(N.Lambert--LPdF)