Mindestens 21 Tote bei Protesten gegen Bestätigung von Wahlergebnis in Mosambik
Bei landesweiten Protesten gegen die Bestätigung des Wahlergebnisses in Mosambik sind binnen 24 Stunden mindestens 21 Menschen getötet worden. Mindestens 25 Menschen, darunter 13 Polizisten, seien bei Ausschreitungen verletzt worden, teilte Innenminister Pascoal Ronda am Dienstagabend mit. Unter den Todesopfern seien auch zwei Polizisten. Laut Ronda wurden mehr als 70 Menschen festgenommen.
In der Hauptstadt Maputo hatten die Proteste am Montagabend begonnen, Demonstranten errichteten Barrikaden und zündeten diese an. Geschäfte und öffentliche Gebäude wurden geplündert. Zweieinhalb Monate nach der Präsidentschafts- und Parlamentswahl hatte das oberste Gericht des Landes den umstrittenen Wahlsieg der Regierungspartei Frelimo bestätigt. Laut dem am Montag bekanntgegebenen Richterspruch des Verfassungsrats entfielen am 9. Oktober auf den Frelimo-Präsidentschaftskandidaten Daniel Chapo 65 Prozent der Stimmen.
Der Mitte Oktober aus dem Land ausgewanderte Oppositionsführer Venâncio Mondlane gewann dem Verfassungsrat zufolge 24,2 Prozent der Stimmen. Mondlane hatte sich nach der Wahl zum Sieger erklärt und zu Protest gegen den "manipulierten" Urnengang aufgerufen. Nach der Wahl war sein Rechtsanwalt getötet worden, Mondlane machte dafür Sicherheitskräfte verantwortlich und verließ Mosambik. In dem Staat im südlichen Afrika ist die Frelimo seit 1975 an der Macht.
(N.Lambert--LPdF)