Französischer Rechtsextremist Jean-Marie Le Pen beigesetzt
Der französische Rechtsextremist Jean-Marie Le Pen ist am Samstag in seinem Geburtsort La Trinité-sur-Mer in der Bretagne beigesetzt worden. Rund 200 Menschen nahmen an der Beerdigung teil, darunter Le Pens Tochter Marine Le Pen, die Fraktionschefin des Rassemblement National im französischen Parlament. Die Beisetzung fand unter hohen Sicherheitsvorkehrungen statt.
Der Gründer und langjährige Chef der rechtsextremen Partei Front National war am Dienstag im Alter von 96 Jahren gestorben. Die Partei war später in Rassemblement National umbenannt worden.
Jean-Marie Le Pen war mehrfach wegen Holocaust-Leugnung, Rassismus und Antisemitismus verurteilt worden. Seine Behauptung, die Gaskammern der Nazi-Zeit seien lediglich ein "Detail der Geschichte" gewesen, wiederholte er häufig öffentlich.
Fünfmal trat Jean-Marie Le Pen bei der Präsidentschaftswahl an. 2002 erregte er Aufsehen, als er überraschend gegen den Konservativen Jacques Chirac in die Stichwahl der Präsidentschaftswahl einzog - dann aber mit 18 Prozent deutlich unterlag.
Gegen seine Tochter Marine Le Pen soll im März das Urteil in einem gegen sie und weitere Parteivertreter laufenden Verfahren wegen mutmaßlicher Veruntreuung von EU-Mitteln verkündet werden. Neben einer Haftstrafe droht der 56-Jährigen der Entzug des passiven Wahlrechts. In diesem Fall könnte sie nicht wie geplant bei der nächsten Präsidentschaftswahl antreten.
(A.Laurent--LPdF)