Le Pays De France - USA und Verbündete rufen Russland bei G20-Treffen zur Beendigung des Kriegs auf

Paris -
USA und Verbündete rufen Russland bei G20-Treffen zur Beendigung des Kriegs auf
USA und Verbündete rufen Russland bei G20-Treffen zur Beendigung des Kriegs auf / Foto: © POOL/AFP

USA und Verbündete rufen Russland bei G20-Treffen zur Beendigung des Kriegs auf

Die USA und ihre westlichen Verbündeten haben Russland beim Außenministertreffen der G20-Staaten in Indonesien zur Beendigung des Angriffskriegs in der Ukraine aufgerufen. Bei den Beratungen am Freitag auf der Insel Bali sei Russland mit Forderungen zahlreicher Staaten konfrontiert worden, den Krieg zu beenden, sagte US-Außenminister Antony Blinken. Ein "starker Chor aus der ganzen Welt" habe Moskau dazu gedrängt, die Angriffe einzustellen.

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Die Außenministerin des Gastgeberlandes Indonesien, Retno Marsudi, hatte das Treffen auf Bali mit einem Friedensappell eröffnet. "Es ist unsere Verantwortung, den Krieg eher früher als später zu beenden und unsere Meinungsverschiedenheiten am Verhandlungstisch beizulegen und nicht auf dem Schlachtfeld auszutragen", sagte sie.

Das Außenministertreffen gilt angesichts der Teilnahme des russischen Außenministers Sergej Lawrow als diplomatisch äußerst heikel. Während die EU und die USA wegen des Ukraine-Krieges Sanktionen gegen Russland verhängt haben, halten sich G20-Staaten wie China, Indien und Südafrika mit einer Verurteilung des russischen Einmarschs in der Ukraine zurück.

Vor Beginn der Gespräche hatten westliche Teilnehmer vor einem Missbrauch der Veranstaltung durch Moskau gewarnt. Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) sagte vor ihrer Abreise nach Bali, Russland dürfe "nicht einfach die Bühne" überlassen werden.

Vor dem Auftakt der G20-Beratungen traf sich US-Außenminister Antony Blinken mit Baerbock, Frankreichs Außenministerin Catherine Colonna und einem ranghohen britischen Regierungsvertreter, um über Russlands "unprovozierten und ungerechtfertigten Krieg" in der Ukraine zu sprechen, wie das US-Außenministerium mitteilte. Dabei seien Maßnahmen gegen die weltweite Lebensmittelkrise erörtert worden.

Nach Angaben aus US-Regierungskreisen wird Blinken ein direktes Treffen mit Lawrow vermeiden und stattdessen Moskau für die Verursachung der weltweiten Nahrungsmittel- und Energiekrise verantwortlich machen.

Auch Lawrow zeigte Blinken auf Bali die kalte Schulter. Er werde den USA nicht "hinterherlaufen", sagte er zu Journalisten. "Es waren nicht wir, die den Kontakt abgebrochen haben, sondern die Vereinigten Staaten", fügte der russische Außenminister hinzu. Während einer per Videoschalte übertragenen Rede des ukrainischen Außenministers Dmytro Kuleba war Lawrow im Sitzungssaal nicht anwesend, wie AFP aus Diplomatenkreisen erfuhr.

(N.Lambert--LPdF)