Le Pays De France - Greta Thunberg: Klima kein Thema bei Wahlkampf in Schweden

Paris -
Greta Thunberg: Klima kein Thema bei Wahlkampf in Schweden
Greta Thunberg: Klima kein Thema bei Wahlkampf in Schweden / Foto: © AFP

Greta Thunberg: Klima kein Thema bei Wahlkampf in Schweden

Zwei Tage vor der Parlamentswahl in Schweden hat die bekannteste Klimaaktivistin des Landes, Greta Thunberg, das Fehlen der Klimapolitik im Wahlkampf kritisiert. "Die Klimakrise wurde in diesem Wahlkampf mehr oder weniger ignoriert, bestenfalls wurde sie auf ein Energieproblem reduziert", sagte die 19-jährige Schwedin am Freitag der Nachrichtenagentur AFP.

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Gemeinsam mit mehreren hundert Menschen nahm Thunberg am Freitag an einer Demonstration im Zentrum von Stockholm teil. "Ich protestiere, weil es nicht ausreicht, nur zu wählen", sagte Thunberg.

Als Erstwählerin habe sie sich bislang auf keine Partei festgelegt. Im Moment würde keine der politischen Parteien "liefern", sagte sie. Daher sei es wichtig, dass die Menschen ihre Sorgen zum Ausdruck brächten, "um den Politikern zu zeigen, dass das Klima und die Umweltkatastrophe uns am Herzen liegen und wir sie nicht mit weiteren vier Jahren des Nichtstuns davonkommen lassen werden".

Bei der schwedischen Parlamentswahl am Sonntag wird eine Zitterpartie erwartet. Das Links- und Rechtsbündnis liegen derzeit in den Umfragen gleichauf. Im Fokus des Wahlkampfes standen die zunehmende Kriminalität, gewalttätige Banden sowie Immigration und steigende Energiepreise - Themen, mit denen die rechtsradikalen Schwedendemokraten punkten könnten. Umfragen sehen sie am Sonntag als zweitstärkste Kraft hinter den Sozialdemokraten und noch vor den Konservativen.

Die schwedischen Grünen liegen Umfragen zufolge bei 4,5 bis 7,9 Prozent der Wählerstimmen. In den vergangenen Jahren hatten sie Mühe, die erforderliche Vier-Prozent-Hürde für den Einzug ins Parlament zu erreichen.

Thunberg hatte sich vor der Wahl 2018 allein vor den schwedischen Reichstag gesetzt und ihren "Schulstreik für das Klima" begonnen. Die Aktion der damals 15-Jährigen entwickelte sich danach zu einer weltweiten Bewegung. Thunberg reiste um die Welt, traf führende Politiker, sprach vor der UNO und wurde als Anwärterin für den Friedensnobelpreis gehandelt.

(N.Lambert--LPdF)