Le Pays De France - Lambrecht warnt Russland nach Äußerungen über "schmutzige Bombe"

Paris -
Lambrecht warnt Russland nach Äußerungen über "schmutzige Bombe"
Lambrecht warnt Russland nach Äußerungen über "schmutzige Bombe" / Foto: © AFP/Archiv

Lambrecht warnt Russland nach Äußerungen über "schmutzige Bombe"

Verteidigungsminister Christine Lambrecht (SPD) hat sich nach russischen Regierungsäußerungen über Szenarien mit einer radioaktiven "schmutzigen Bombe" in der Ukraine tief besorgt gezeigt. Der Westen müsse geschlossen zum Ausdruck bringen, dass jeder Einsatz derartiger Nuklearwaffen ein "Überschreiten von roten Linien" wäre, sagte Lambrecht am Montag im baden-württembergischen Calw bei einem Besuch beim Kommando Spezialkräfte (KSK) der Bundeswehr.

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"So etwas darf nicht geschehen", fügte die Verteidigungsministerin hinzu. Sie betonte zugleich, dass solche Drohungen "keine Auswirkungen" auf die deutsche Unterstützung für die Ukraine hätten. "Wir stehen weiter hinter der Ukraine."

Russland Verteidigungsminister Sergej Schoigu hatte am Sonntag in Telefonaten mit mehreren Amtskollegen aus Nato-Staaten mitgeteilt, er sei besorgt, dass die von Russland angegriffene Ukraine den Einsatz einer "schmutzigen Bombe" vorbereiten könnte. Darunter wird ein konventioneller Sprengkörper verstanden, der bei seiner Explosion radioaktives Material in der Umgebung verteilt und diese verstrahlt.

Die Ukraine und USA hatten den Vorwurf sofort als absurd zurückgewiesen. Die Äußerung Schoigus nährte aber die Befürchtung, Russland könne seinerseits den Einsatz einer derartigen Waffe planen.

Lambrecht nannte die Äußerungen einen "unerhörten Vorwurf" gegenüber der Ukraine, für den es "null Anhaltspunkte" gebe. Es sei wichtig, dass der Westen diese Behauptung "deutlich" zurückweise und zugleich die Botschaft aussende, dass er weiter hinter der Ukraine stehe, sagte sie.

(H.Duplantier--LPdF)