Le Pays De France - Mit Scharfschützen: Paris wappnet sich für Eröffnungsfeier

Paris -
Mit Scharfschützen: Paris wappnet sich für Eröffnungsfeier
Mit Scharfschützen: Paris wappnet sich für Eröffnungsfeier / Foto: © SID

Mit Scharfschützen: Paris wappnet sich für Eröffnungsfeier

Scharfschützen, Taucher und KI-Kameras: Die französischen Sicherheitskräfte wollen mit umfangreichen Maßnahmen mögliche Zwischenfälle rund um die Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele auf der Seine verhindern. Vorkehrungen an Land, im Wasser und in der Luft sollen einen reibungslosen Ablauf des Mega-Events am Freitagabend (19.30 Uhr/ARD und Eurosport) gewährleisten.

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So werden etwa 45.000 Polizisten und paramilitärische Beamte im Einsatz sein, dazu kommen 10.000 Soldaten und 20.000 private Sicherheitsleute. Das abzusichernde Gebiet der Zeremonie, die erstmals nicht in einem Stadion stattfindet, umfasst mehr als sechs Kilometer. Entlang der Strecke werden rund 300.000 Zuschauer mit Eintrittskarte der Eröffnungsfeier beiwohnen, ebenso wie tausende Anwohner und Touristen in den angrenzenden Gebäuden.

"Diese Eröffnungsfeier ist das Außergewöhnlichste, was ein Land tun kann", sagte Innenminister Gerald Darmanin am Mittwoch dem Fernsehsender BFM, doch Experten warnen. "Eine 100-prozentige Sicherheit gibt es nicht", sagte Frederic Pechenard, ein ehemaliger Chef der französischen Polizei, der Nachrichtenagentur AFP. "Je größer, schwieriger und komplexer ein Ort ist, desto höher sind die Risiken."

Eine Stunde vor Beginn der Veranstaltung wird eine Flugverbotszone im Umkreis von 150 Kilometern um Paris errichtet, wodurch der gesamte Flugverkehr an einem der verkehrsreichsten Flughäfen Europas zum Erliegen kommt oder umgeleitet wird. Entlang der Seine werden Scharfschützen der Polizei positioniert. Zur Überwachung verdächtiger Aktivitäten werden neben Drohnen auch KI-gestützte Kameras eingesetzt, die Menschenmengen scannen.

Auch auf und im Wasser werden zahlreiche Vorkehrungen getroffen. So sind Marine- und Polizeischiffe mit Tauchern und Sonargeräten für die Absicherung des Flusses zuständig. Alle 85 Boote der Parade und solche, die entlang der Route ankern, werden von Spürhunden und Bombenentschärfungsexperten überprüft. Zudem wird der Flussverkehr in beide Richtungen gestoppt, Sperren und Netze, die bei Bedarf bis auf den Grund ausgeworfen werden können, werden installiert.

Vom ursprünglichen Plan mit einer Million Zuschauer sind die Veranstalter längst abgewichen, doch die Risiken hätten sich nicht verändert, sagte der französische Kriminologe Alain Bauer im Gespräch mit AFP. Stattdessen seien diese "durch den Krieg in der Ukraine, die Situation in Israel und Gaza sowie die sozialen, ökologischen und politischen Spannungen in Frankreich noch größer geworden".

Einschränkungen aufgrund der Eröffnungsfeier sind in der Stadt schon seit Tagen spürbar. So dürfen beispielsweise nur Anwohner und Personen, die ein Hotelzimmer gebucht haben, das Hochsicherheitsgebiet betreten.

(R.Dupont--LPdF)