Schach: Russland bleibt suspendiert
Keine Rückkehr ans Brett: Russland und Belarus bleiben wegen des Angriffskrieges auf die Ukraine vom Schach-Weltverband FIDE suspendiert. Ein Antrag aus Kirgisistan, die beiden Länder wieder zuzulassen, wurde bei der Generalversammlung in Budapest nicht zur Abstimmung zugelassen. FIDE wird aber in Erwägung ziehen, Spieler unter zwölf Jahren oder mit Behinderungen an Veranstaltungen teilnehmen zu lassen, wie es in einer Mitteilung hieß.
"Nach sorgfältiger Abwägung ist die Mehrheit der Mitglieder des FIDE-Rates zu dem Schluss gekommen, dass die gegenwärtigen Umstände keine ausreichenden Gründe bieten, um die Anträge der kirgisischen Schachunion zu unterstützen", hieß es in einem FIDE-Statement zum Russland-Thema. Das Land wurde ebenso wie sein Verbündeter Belarus 2022 wegen des Einmarsches Moskaus in die Ukraine aus dem Weltverband ausgeschlossen, Spieler aus diesen Ländern durften seitdem an einzelnen Turnieren des FIDE-Weltmeisterschaftszyklus nur unter der FIDE-Flagge teilnehmen.
Vor der Entscheidung von Budapest hatte sich der frühere Weltmeister Magnus Carlsen gegen eine Rückkehr russischer und belarussischer Spielerinnen und Spieler ausgesprochen. Bei einer Preisverleihung sagte der Norweger, dass Ex-Weltmeister Garri Kasparow, ein im Exil lebender Gegner von Wladimir Putin, sich "sicher" gegen einer Wiederaufnahme des russischen und des belarussischen Schachverbandes aussprechen würde: "Und so tue ich das auch."
Auch der Deutsche Schachbund (DSB) hatte eine mögliche Rückkehr ohne Einschränkungen strikt abgelehnt und sich deutlich gegen die Anträge zur Wiedereingliederung ausgesprochen.
Ob und wann russische und belarussische Spieler unter zwölf Jahren oder mit Behinderungen wieder antreten dürfen, steht noch nicht fest. Dieser Schritt werde zunächst mit dem Internationalen Olympischen Komitee (IOC) und dem Internationalen Paralympischen Komitee (IPC) erörtert. "Wir glauben, dass dieser Ansatz die Verpflichtung der FIDE zur Inklusivität aufrechterhält und gleichzeitig den internationalen Rahmen respektiert", hieß es.
(R.Lavigne--LPdF)