Dressur-Kür: Keine deutsche Medaille - zweites Gold für Fry
Keine Medaille für Deutschland, Benjamin Werndl und Isabell Werth auf den Plätzen vier und neun - und das zweite Gold für das neue britische Superpaar Charlotte Fry und Glamourdale: Die Dressur-Wettbewerbe bei der WM in Herning endeten mit einer hochklassigen und hochspannenden Kür-Entscheidung. Silber und Bronze gingen wie schon im Grand Prix Special an Cathrine Dufour (Dänemark) mit Vamos Amigos und Dinja van Liere (Niederlande) mit Hermes.
"Mein Fazit fällt grundsätzlich sehr gut aus", sagte Bundestrainerin Monica Theodorescu trotz zweier aus deutscher Sicht medaillenloser Einzel-Entscheidungen: "Wir sind in einer Zeit des Neuaufbaus, hatten ja ein ganz anderes Team in diesem Jahr, und ich muss sagen, alle haben es toll gemacht."
Benjamin Werndl war hörbar überwältigt von seiner ersten WM. "Das war wieder ein Gefühl, das man fast nicht beschreiben kann, weil es so unglaublich war", sagte der Bruder der Olympiasiegerin Jessica von Bredow-Werndl: "Famoso macht einfach alles, was ich abfrage und was ich mir vornehme. Mir fehlen einfach die Worte, um auszudrücken, was dieses Pferd für mich bedeutet."
Isabell Werth stellte mit Quantaz erstmals eine ganz neue Kür mit etlichen Höchstschwierigkeiten vor. Zwar klappte noch nicht alles wie erhofft, dennoch präsentierte sich der zwölfjährige Hengst in Herning erstmals zuverlässig, präzise und auf den Punkt konzentriert. "Ich hab gesagt, wir riskieren alles", sagte Werth: "Wir nehmen die neue Kür, und wenn alles klappt, ist es super - jetzt war es gut, aber eben nicht super."
Die Entscheidung fiel, als Charlotte Fry als drittletzte Starterin ins Stadion einritt. Zum stampfenden Rhythmus von Queens "Another one bites the dust" dröhnte Glamourdale auf das Viereck, wieder hagelte es Höchstnoten. Als die Kür zu den Klängen der britischen Nationalhymne endete, erhoben sich die Zuschauer von ihren Plätzen und belohnten das Paar mit Standing Ovations. Erstmals bei dieser WM wurde die magische 90-Prozent-Grenze geknackt, 90,654 waren der gerechte Lohn für eine grandiose Darbietung.
(Y.Rousseau--LPdF)