Taiwans Vizepräsident: Wichtige Unternehmen wie Foxconn könnten China verlassen
Die politische Führung in Taiwan hat mit einer Warnung an Peking auf Ermittlungen gegen das taiwanische Unternehmen Foxconn in China reagiert. Bedeutende taiwanische Unternehmen könnten sich aus China zurückziehen, sollte der "Druck" der Behörden dort überhandnehmen, sagte Vizepräsident Lai Ching-te am Dienstag. "Das wäre ein bedeutender Verlust für China."
Foxconn ist einer der weltweit wichtigsten Elektronikhersteller, der größte private Arbeitgeber in China und unter anderem wichtigster Lieferant des US-Konzerns Apple für dessen iPhone. Die staatliche chinesische Zeitung "Global Times" hatte am Sonntag berichtet, dass es in mehreren chinesischen Provinzen Ermittlungen gegen dortige Niederlassungen von Foxconn gebe. Nähere Angaben zu den Vorwürfen machte der Bericht nicht.
Taiwan ist ein weltweit bedeutendes Zentrum in der Halbleiterindustrie. Führende Konzerne produzieren häufig auch in China. "Wenn sie misstrauisch und ängstlich werden und das Vertrauen in China verlieren, könnten sie ihre Standorte nach und nach in andere Länder verlagern", sagte Ching-te. Peking solle die taiwanischen Unternehmen besser wertschätzen.
Die Regierung in Peking betrachtet die selbstverwaltete Insel Taiwan seit der Abspaltung 1949 als abtrünniges Gebiet, das es wieder mit dem Festland vereinigen will. In den vergangenen Jahren hat die Präsenz chinesischer Kriegsschiffe und Armeeflugzeuge rund um Taiwan deutlich zugenommen.
(R.Lavigne--LPdF)