China schickt neue Besatzung zu seiner Raumstation Tiangong
Zur Vorbereitung auf seine erste bemannte Mondmission im Jahr 2030 hat China eine neue Besatzung zu seiner Raumstation Tiangong geschickt. Die drei Raumfahrer der Shenzhou-17-Mission starteten am Donnerstag um 11.14 Uhr Ortszeit (05.14 Uhr MESZ) vom chinesischen Weltraumbahnhof Jiuquan, wie auf Bildern im staatlichen Fernsehsender CCTV zu sehen war. Laut einem Sprecher des chinesischen Raumfahrtprogramms sollen sie im Laufe des Donnerstags an der Raumstation ankommen.
Bei der sechsmonatigen Shenzhou-17-Mission sollen nach Angaben des Sprechers der chinesischen Behörde für bemannte Raumfahrt, Lin Xiqiang, verschiedene Tests und Experimente zu Forschungszwecken vorgenommen sowie "kleinere Schäden" an der Station behoben werden.
Mit einem Durchschnittsalter von 38 Jahren ist es Chinas bislang jüngste Crew, die sich auf den Weg ins All gemacht hat. Leiter der Mission ist der erfahrene 48-jährige Taikonaut Tang Hongbo, für den es bereits der zweite Aufenthalt auf der Raumstation ist. Als Taikonauten werden Raumfahrer aus China bezeichnet. Begleitet wird er von dem 33-jährigen Tang Shengjie und dem 35-jährigen Jiang Xinlin.
Nach ihrer Ankunft werden sich die drei Mitglieder der vorherigen Shenzhou-16-Mission nach ihrem rund fünfmonatigen Aufenthalt auf den Weg zurück zur Erde machen.
China war 2003 - nach der Sowjetunion und den USA in den 60er Jahren - das dritte Land, das Menschen ins All beförderte. Die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt hat Milliarden in ihr Weltraumprogramm investiert, um zu den führenden Raumfahrtnationen aufzuschließen.
Glanzstück des chinesischen Raumfahrtprogramms ist die Raumstation Tiangong, die erst im vergangenen Jahr fertiggestellt wurde und deren Name "Himmlischer Palast" bedeutet. Die Station, die deutlich kleiner als die Internationale Raumstation ISS ist, kreist im Abstand von 400 bis 450 Kilometern um die Erde.
(N.Lambert--LPdF)