24 afrikanische Staaten erinnern Industrieländer an ihre Klimahilfen-Zusagen
Zwei Monate vor der UN-Klimakonferenz in Ägypten haben 24 afrikanische Länder an die Industriestaaten appelliert, ihre Zusagen für Klimahilfen einzuhalten. "Wir rufen die entwickelten Länder dringend auf, ihre Zusagen hinsichtlich der Klima- und Entwicklungsfinanzierung einzuhalten", erklärten die Staats- und Regierungschefs von 24 afrikanischen Staaten am Freitag zum Abschluss einer internationalen Konferenz nahe der ägyptischen Hauptstadt Kairo.
Weiter hieß es in dem gemeinsamen Aufruf, die reichen Staaten müssten ihre Zusage einhalten, ihre Finanzhilfen für die Anpassung an den Klimawandel insbesondere für Afrika zu verdoppeln. Das Geld werde gebracht wegen der "überproportionalen Auswirkungen von Klimawandel und Umweltzerstörung auf den afrikanischen Kontinent".
Die Unterzeichner der Erklärung hoben hervor, dass Afrika einen "geringen CO2-Fußabdruck" habe und andererseits eine wichtige Rolle bei der Reduzierung von Treibhausgasen spiele. So gebe es im Kongo-Becken den weltweit zweitgrößten tropischen Regenwald nach dem Amazonas-Regenwald in Südamerika.
Laut der Erklärung entfallen auf Afrika nur etwa vier Prozent der weltweiten CO2-Emissionen. Afrikanische Länder gehören aber zu den größten Leidtragenden der Erderwärmung, etwa wegen zunehmender Dürren.
Finanzhilfen für ärmere Länder für Maßnahmen zum Schutz des Klimas und zur Anpassung an die Erderwärmung werden ein zentrales Thema der UN-Klimakonferenz sein, die am 7. November im ägyptischen Badeort Scharm el-Scheich beginnt. Die Zusage der Industrieländer, ab 2020 jährlich 100 Milliarden Dollar an Klimahilfen für ärmere Staaten zu mobilisieren, wurde bislang nicht eingehalten.
Laut Afrikanischer Entwicklungsbank benötigt der Kontinent von 2020 bis 2030 1,6 Billionen Dollar für Klimaschutz- und Klimaanpassungsmaßnahmen.
(L.Chastain--LPdF)