Twitter sperrt "versehentlich" Konten zum Ukraine-Konflikt
Twitter hat laut eigenen Angaben einige Konten, die über russische Militärbewegungen berichten, "versehentlich" gesperrt. Das soziale Netzwerk beobachte "aufkommende Geschichten, die gegen unsere Regeln verstoßen" genau und habe in diesem Fall "versehentlich Maßnahmen ergriffen", sagte ein Sprecher des Internetkonzerns der Nachrichtenagentur AFP am Mittwoch. Der Westen warnt aufgrund zunehmender russischer Militäraktivitäten an der Grenze zur Ukraine vor einem kurz bevorstehenden Angriff.
Zuvor hatte ein hochrangiger Twittervertreter Fehler bei der Arbeit des Konzerns gegen Desinformation zugegeben. Eine "kleine Anzahl menschlicher Fehler im Rahmen unserer Arbeit, proaktiv gegen Medienmanipulation vorzugehen, hat zu diesen falschen Maßnahmen geführt", erklärte Yoel Roth, der für die Integrität der Plattform zuständig ist, auf seinem eigenen Twitter-Account. Die Plattform habe damit begonnen, die Konten wiederherzustellen.
Es hatte Vermutungen gegeben, dass die Sperrungen auf eine koordinierte Kampagne von Computerprogrammen - sogenannten Bots - im Auftrag Russlands zurückgehe. Der Unternehmenssprecher bestritt jedoch, dass die Sperrungen "aufgrund von Massenmeldungen" ergriffen worden seien.
Im Zuge des Ukraine-Konflikts wird Russland seit langem beschuldigt, Falschinformationen im Netz zu verbreiten, um Verwirrung zu stiften und einen Vorwand für den Einmarsch in der Ukraine zu fabrizieren. Die EU hatte am Mittwochabend die Chefin des staatlichen Fernsehsenders Russia Today, Margarita Simonjan, und die Sprecherin des Außenministeriums in Moskau, Maria Sacharowa, wegen ihrer Beteiligung an einem "Desinformationskrieg" im Zusammenhang mit dem Ukraine-Konflikt sanktioniert.
(E.Beaufort--LPdF)