Russlands Zentralbank hebt Leitzins um 10,5 Punkte auf 20 Prozent an
Als Reaktion auf die Sanktionen des Westens hebt die russische Zentralbank den Leitzins drastisch an. Er steige auf 20 Prozent, teilte die Bank am Montagmorgen laut den russischen Nachrichtenagenturen mit. Das ist ein Sprung um 10,5 Punkte. Die Zentralbank werde zudem versuchen, den Rubel zu verteidigen, erklärte sie.
Die Notenbank werde "neue Entscheidungen zum Leitzins auf Basis einer Abschätzung der äußeren und inneren Risiken sowie der Antwort der Finanzmärkte auf diese Risiken treffen", erklärte sie.
Die USA, die Europäische Union und andere Länder haben wegen des russischen Einmarsches in die Ukraine schwere Sanktionen gegen Russland verhängt; dazu gehört der Ausschluss zahlreicher Banken aus dem internationalen Zahlungssystem Swift sowie die Sperrung von Transaktionen der russischen Zentralbank zur Stützung der Währung auf den westlichen Finanzmärkten. Der Rubel stürzte am Montag ab.
Russland hatte schon vor dem Angriff auf die Ukraine und den Sanktionen des Westens eine sehr hohe Inflation; die Zentralbank hatte den Leitzins in mehreren Schritten bereits stark angehoben. Der Zinssatz gilt als wichtigstes Instrument im Kampf gegen die Teuerung, da eine Zentralbank damit die Menge und somit auch den Wert des Geldes beeinflussen kann.
(V.Blanchet--LPdF)