Produktionsstopps in China wegen strikter Lockdowns in mehreren Städten
Einen Tag, nachdem die chinesischen Behörden wegen steigender Corona-Zahlen einen strikten Lockdown in der südchinesischen Metropole Shenzhen und weiteren Städten verhängt haben, sind die wirtschaftliche Folgen bereits zu spüren: Der große Apple-Zulieferer Foxconn stellte am Montag seinen Betrieb in Shenzhen ein. Im Nordosten des Landes stoppte Volkswagen die Produktion in drei Werken in Changchun für zunächst drei Tage. In Hongkong brachen die Börsenkurse ein.
In der 17-Millionen-Einwohner-Metropole Shenzhen steht die größte Foxconn-Fabrik. Der Mutterkonzern Hon Hai Precision in Taiwan teilte nicht mit, wie lange die Produktion unterbrochen sein werde. Die Fertigung sei in andere Werke verlagert worden.
Auch die Sitze des Netzwerkausrüsters Huawei und des Internetkonzerns Tencent befinden sich in Shenzhen. In der Wirtschaftsmetropole hatten die Behörden am Sonntag eine einwöchige Ausgangssperre verhängt.
Eine Volkswagen-Sprecherin sagte, geschlossen bis Mittwoch blieben in Changchun zwei Werke der Marken VW und Audi sowie eine Komponentenfertigung. Alle drei Fabriken betreibt der Autobauer zusammen mit seinem chinesischen Partner FAW. Changchun hat neun Millionen Einwohner, hier war der Lockdown am Freitag verhängt worden.
Insgesamt waren am Montag zehn Städte in China teils oder ganz im Lockdown. Das Coronavirus war Ende 2019 zuerst in China entdeckt worden. Das Land hatte das Infektionsgeschehen mit einer strikten Null-Covid-Politik auf seinem Gebiet aber recht schnell eindämmen können. Schon beim Auftreten eines einzelnen Infektionsfalls verhängen die Behörden strikte Maßnahmen wie Ausgangssperren, die Abriegelung ganzer Stadtviertel und Massentests.
Im ganzen Land gaben die Behörden die Zahl der neuen Corona-Fälle am Montag mit 2300 an. Am Sonntag waren fast 3400 neue Infektionen registriert worden - so viel wie nie seit Ausbruch der Pandemie. Ein Behördenvertreter in Shenzhen sagte am Montag, es gebe "zahlreiche kleine Epidemie-Herde in den Stadtvierteln und Fabriken". Befürchtet werde ein "erhöhtes Verbreitungsrisiko". Deshalb seien mehr Vorsichtsmaßnahmen nötig.
An der Börse in Hongkong brach der Leitindex Hang Seng bis Handelsschluss um knapp fünf Prozent ein. Er notierte bei 19.531,66 Punkten. Bereits am Vormittag (Ortszeit) war er unter die 20.000-Punkte-Marke gefallen, das erste Mal seit Mitte 2016. Der Technologie-Index Hang Seng Tech gab sogar um rund zehn Prozent nach.
(A.Laurent--LPdF)