Chinesischer Evergrande-Konzern kann Abschluss für 2021 nicht pünktlich vorlegen
Der hochverschuldete chinesische Immobilienkonzern Evergrande kann seinen Jahresabschluss für 2021 nicht rechtzeitig vorlegen. Das Unternehmen teilte am Dienstag mit, angesichts ausstehender Prüfungen den Abschluss nicht bis Ende März präsentieren zu können, so wie es eigentlich die Hongkonger Börse vorschreibt. Zur Begründung verwies Evergrande auf "drastische Veränderungen" im Geschäftsumfeld des Unternehmens in der zweiten Jahreshälfte sowie auf die Folgen der Corona-Krise.
Evergrande hatte den Handel mit seinen Aktien am Montag ausgesetzt. Dadurch, dass der Konzern nun seine Fristen für den Jahresabschluss nicht einhalten kann, bleibt der Handel bis auf weiteres gestoppt. So sehen es die Börsenauflagen vor.
Es ist bereits die zweite Verschiebung des Abschlusses in diesem Jahr. Der Konzern ist mit umgerechnet rund 260 Milliarden Euro verschuldet. Demnächst stehen weitere Rückzahlungen in Milliardenhöhe an.
In einer weiteren Mitteilung rief Evergrande die Anleger angesichts der "operationellen und finanziellen Herausforderungen" des Unternehmens, besonders der Schuldenlast, zur Umsicht auf. Die Verschuldung von Evergrande und die Schwierigkeiten, Häuser und Wohnungen fertigzustellen, belasten neben den Käuferinnen und Käufern den gesamten chinesischen Immobiliensektor. Der Internationale Währungsfonds (IWF) warnte Ende Januar vor Folgen für die gesamte chinesische Wirtschaft sowie die Weltmärkte.
(L.Chastain--LPdF)