RWE und Siemens Energy fürchten nach Trump-Sieg negative Folgen für Offshore-Anlagen
Die beiden deutschen Energieriesen RWE und Siemens Energy haben vor negativen Auswirkungen durch die Wiederwahl Donald Trumps auf die Windindustrie auf See in den USA gewarnt. Seit dem Wahlsieg des republikanischen Kandidaten seien die Risiken für Offshore-Windkraftprojekte gestiegen, erklärte der Essener Konzern RWE am Dienstag bei der Vorlage seiner Quartalszahlen. Siemens Energy sieht Pläne für den Windkraftausbau nach 2030 vom Machtwechsel in den USA beeinflusst.
Donald Trump hatte im Wahlkampf angekündigt, die Zölle auf ausländische Waren in den USA zu erhöhen. Außerdem ist er gegen Steuervergünstigungen für erneuerbare Energien und kündigte an, die Förderung von Erdöl und Erdgas im eigenen Land massiv ausweiten. RWE baut derzeit zwei Windparks vor den Küsten in New York und Kalifornien, die 2030 in Betrieb gehen sollen. Das Projekt vor der Ostküste könnte sich laut RWE aber aufgrund ausstehender Genehmigungen verzögern.
Die von Trump angekündigten Handelsbarrieren könnten zudem weitere Bauprojekte von RWE in den USA verkomplizieren, sagte Konzernchef Markus Krebber der "Süddeutschen Zeitung" vom Mittwoch. "Solarpanels, Batterien oder Teile von Windkraftanlagen haben verzweigte internationale Lieferketten. Natürlich müssen wir dann im Zweifel neu sortieren." Das spiele auch bei laufenden Projekten schon eine Rolle, um später keine Engpässe zu bekommen.
Siemens Energy sieht bei laufenden Projekten keine Störungen, Einfluss könnte es aber auf Projekte ab 2030 geben. Ein Großteil des Offshore-Windmarktes von Siemens befindet sich laut Unternehmen jedoch in Europa und auch die zukünftigen Planungen seien darauf ausgerichtet.
(O.Agard--LPdF)