Auftragseingang im Baugewerbe nach Anstieg wegen Großaufträgen wieder gesunken
Nach einem deutlichen Anstieg des Auftragseingangs im Bauhauptgewerbe im August wegen einer Reihe von Großaufträgen hat sich die Nachfrage im September wieder spürbar abgekühlt. Kalender- und saisonbereinigt sank der Auftragseingang im Monatsvergleich um 12,4 Prozent, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Montag mitteilte. Über die ersten drei Quartale des Jahres gesehen ergibt sich demnach ein Rückgang um 2,0 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Der preisbereinigte Umsatz im Bauhauptgewerbe nahm im September gegenüber dem Vorjahresmonat um 3,7 Prozent ab, vor allem wegen ausbleibender Umsätze im Hochbau, zu dem der Wohnungsbau gehört. Im Tiefbau verzeichneten die Statistiker hingegen einen Umsatzanstieg um 4,5 Prozent. Über die ersten drei Quartale gesehen sanken die Gesamtumsätze um 1,4 Prozent.
Der Bausektor kämpft seit der Energiekrise mit hohen Preisen, hohen Zinsen. Besonders der Hochbau leidet darunter. "Diesmal liegt es aber nicht nur am Wohnungsbau, sondern auch an den übrigen Bausparten", erklärte am Montag der Hauptgeschäftsführer des Verbands der Bauindustrie, Tim-Oliver Müller. Auch im Tiefbau "werden immer weniger Projekte ausgeschrieben und an den Start gebracht".
"Die aktuelle politische Unsicherheit muss schnell aufgelöst werden, denn unsere Unternehmen sind auf den Staat als Investor angewiesen", erklärte Müller. Nach dem Scheitern der Regierung sei es "entscheidend, dass die Bundesregierung die Neubauförderprogramme in der vorläufigen Haushaltsführung 2025 weiterführen will", erklärte auch Felix Pakleppa, Hauptgeschäftsführer des Zentralverband Deutsches Baugewerbe.
(F.Moulin--LPdF)