Scheidender Transatlantik-Koordinator Link kritisiert Trump für Zoll-Ankündigung
Der scheidende Transatlantik-Koordinator der Bundesregierung, Michael Link (FDP), hat den designierten US-Präsidenten Donald Trump für die Ankündigung von Zöllen scharf kritisiert. "Die angekündigten Importzölle gegen Mexiko und Kanada sowie gegen China zeigen einmal mehr Trumps Politikstil: Er wirft vermeintliche Verbündete und Rivalen in einen Topf", sagte Link dem Redaktionsnetzwerk Deutschland laut Mitteilung vom Dienstag. "Indem er stabile Allianzen in einer fragilen geopolitischen Gemengelage aufbricht, richtet Trump großen ökonomischen Schaden an."
Deutschland müsse sich darauf einstellen, ebenfalls in das Visier Trumps zu geraten, warnte Link. "Statt auf Trumps protektionistische Maßnahmen zu warten und wie das Kaninchen auf die Schlange zu starren, bräuchte Deutschland gerade jetzt entschlossene Wirtschaftsreformen wie zum Beispiel niedrige Unternehmenssteuern", forderte er. Link sprach sich für mehr Freihandelsabkommen der Europäischen Union aus, etwa mit Indien oder den Mercosur-Staaten. Dazu gehören Argentinien, Brasilien, Paraguay, Uruguay und Venezuela.
Link ist noch bis Ende des Monats Transatlantik-Koordinator der Bundesregierung. Nach dem Bruch der Ampel-Koalition hatte er seinen Rückzug aus dem Amt angekündigt. Sein Nachfolger wird der Grünen-Politiker Tobias Lindner, der seit Dezember 2021 als Staatsminister unter anderem für Nordamerika im Auswärtigen Amt zuständig ist.
(V.Blanchet--LPdF)